Bei seiner letzten Sitzung vor dem Jahreswechsel hat sich der EZB-Rat erneut dafür entschieden, die Zinsen nicht anzutasten. Wie im Vorfeld bereits erwartet, belässt die Zentralbank den Leitzins bei null Prozent.
Der EZB-Rat gehe davon aus, dass die Leitzinsen der EZB so lange auf ihrem derzeitigen oder einem niedrigeren Niveau verbleiben werden, "bis sich die Inflationsaussichten innerhalb des Projektionszeitraums robust auf ein Niveau von hinreichend nahe bei, aber unter zwei Prozent eingependelt haben und sich eine solche Konvergenz durchgängig in der zugrunde liegenden Inflationsdynamik widerspiegelt", teilt die Notenbank mit.
Notkaufprogramm wird um 500 Mrd. Euro aufgestockt
Bewegung kommt indessen in das Notkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen, wie dpa berichtet. Es wird um 500 Mrd. Euro auf 1,85 Billionen Euro ausgeweitet. Auch das war von Banken bereits genau so erwartet worden. Mit dieses Maßnahmen stemmt sich die Europäische Zentralbank gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise.
Banken erwarten Aufstockung des PEPP-Volumens um 500 Milliarden Euro
TLTRO III bis Juni 2022 verlängert
Außerdem beschloss der EZB-Rat einer Mitteilung zufolge, die Bedingungen für TLTRO III neu zu kalibrieren.
TLTRO steht für targeted longer-term refinancing operations - die Operation bezieht sich auf längerfristige Refinanzierungsgeschäfte und soll laut Entscheid von heute bis Juni 2022 verlängert werden. Banken erhalten bei Krediten von der Zentralbank wesentlich günstigere Konditionen.
Für Banken wird es beim nächsten EZB-Zinsentscheid wohl eine schöne Bescherung geben