Bundesbank-Vize Buch rät weiter zum Dividendenverzicht

Banken müssten sich aufgrund der Corona-Krise auf deutlich mehr Insolvenzen einstellen und deshalb ihre Kapitalpuffer schützen, warnt die Notenbank-Direktorin. In Gefahr sieht sie vor allem Dienstleistungsfirmen und das Verarbeitende Gewerbe.
Claudia Buch, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank | Foto: Deutsche Bundesbank
Claudia Buch, Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank | Foto: Deutsche Bundesbank

Banken kommen aus Sicht von Claudia Buch, Vizepräsidentin der Bundesbank, bislang ohne große Probleme durch die Corona-Krise, gleichzeitig warnt sie weiterhin vor den Spätfolgen.

"Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Kredite waren bisher sehr gering", sagte sie der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. "Das dürfte sich in nächster Zeit ändern."

Insolvenzgefahren und Krisenszenarien

Ähnlich hatte sich unlängst bereits Bundesbankvorstand Joachim Wuermeling im Gespräch mit FinanzBusiness geäußert und auch skizziert, mit welchen Szenarien die Zentralbank arbeitet.

Die deutschen Banken konnten ihr Überschusskapital sogar steigern, sagt Joachim Wuermeling 

Buch richtet im Interview ihren Blick insbesondere auf die Realwirtschaft. Sie geht von deutlich mehr Insolvenzen aus, und das vor allem im Dienstleistungssektor und im Verarbeitenden Gewerbe.

"In jedem Fall werden zunehmende Insolvenzen, aber auch Gewerbeabmeldungen, bei den Banken zu Wertberichtigungen führen", erklärt sie und rät Banken, sich trotz aktuell noch ausreichender Kapitalpuffer darauf vorzubereiten.

Auch die Dividendenfrage kommt wieder zur Sprache. Buch stellt dazu klar, dass sie den Debatten, noch 2020 den Dividendenstopp zu kippen, nichts abgewinnen kann. "Ich halte es nicht für sinnvoll, die Empfehlung jetzt einfach aufzuheben", betont sie in der FAS. "Solange viel Unsicherheit herrscht, müssen wir das System gegen Negativszenarien versichern."

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