Schwierigste Zeit steht Banken noch bevor

Sabine Mauderer sieht steigende Zahl von Insolvenzen. Es könnten 6000 pro Quartal werden. Zustimmung kommt von Lutz Diederichs.
Sabine Mauderer, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank. | Foto: Deutsche Bundesbank
Sabine Mauderer, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank. | Foto: Deutsche Bundesbank

Bundesbank-Vorständin Sabine Mauderer rechnet mit einer steigenden Anzahl von Insolvenzen und daraus resultierenden Folgen für das Finanzsystem.

6000 Insolvenzen im Quartal

"Steigende Insolvenzen im Unternehmenssektor werden zu Kreditausfällen und zu Wertberichtigungen führen", sagte Mauderer auf der Euro Finance Week.

"Nach unseren Simulationen für den Finanzstabilitätsbericht, der Mitte Oktober vorgestellt wurde, könnten die Insolvenzen in Deutschland Anfang 2021 auf über 6000 pro Quartal steigen. Die Unsicherheit dürfte aber infolge der aktuellen Einschränkungen gestiegen sein", fügte sie hinzu.

Zustimmung bekam Mauderer von Lutz Diederichs: "2021 wird schwieriger als 2020", sagte der CEO der BNP Paribas Deutschland auf der Veranstaltung.

Kein flächendeckendes Risiko

Auch Elke König, die Vorsitzende des Single Resolution Boards (SRB), rechnet mit dem Peak potenzieller Kreditausfälle "in der Mitte nächsten Jahres".

Gleichwohl geht König davon aus, dass das "Gros der Banken sehr gut durch diese Krise wird". Die Maßnahmen der vergangenen Jahre zahlten sich aus, sagte Europas oberste Bankenabwicklerin: "Wir haben kein flächendeckendes Risiko."

Risiko Staatsschuldenkrise

Etwas skeptischer zeigte sich Volker Wieland: "Das Risiko, dass es im Nachklapp zu Staatsschuldenkrise kommt, ist nicht ganz auszuschließen", was ein Risiko für die Finanzstabilität darstellen könnte, sagte das Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen &  Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auf der Veranstaltung.

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