Wiesbadener Volksbank und VR-Bank Untertaunus streben Verschmelzung an

Die Fusionswelle unter deutschen Volks- und Raiffeisenbanken hält an: Nun wollen auch die Wiesbadener Volksbank und die VR-Bank Untertaunus fusionieren, wie die beiden Institute in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben.
"Der angestrebte Zusammenschluss ist die logische Fortsetzung der strategischen Unternehmensentwicklung beider Kreditinstitute. Es ist eine Verschmelzung vor dem Hintergrund identischer Herausforderungen zweier erfolgreicher Partner aus einer Position der Stärke", kommentierte Matthias Hildner, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Wiesbaden, der auch Vorstandsvorsitzender des neuen Instituts mit dem Namen "Wiesbadener Volksbank eG" werden soll.
Ähnliche Geschäftsansätze
Demnach unterhielten beide Banken seit vielen Jahren "vertrauensvolle, enge Kontakte auf Vorstands- und Mitarbeiterebene".
Die geschäftspolitische Ausrichtung beider Häuser sei ähnlich, heißt es in der Mitteilung weiter: Neben der existierenden Doppelpräsenz in Taunusstein und einigen Überschneidungen bei Kunden im Rhein-Main-Gebiet verfolgten beide Häuser ebenso ähnliche Schwerpunkte im Geschäftsansatz, beispielsweise bei der gewerblichen Immobilienfinanzierung.
Darüber hinaus pflegten die Banken eine etablierte Zusammenarbeit im Konsortialgeschäft. Zudem wickle die Wiesbadener Volksbank seit vielen Jahren den Zahlungsverkehr für die VR-Bank Untertaunus ab.
"Im Mittelpunkt stehen die steigenden Kundenanforderungen an eine moderne Bank. Gemeinsam wird es uns leichter fallen, das zu bewahren, was unsere beiden Kreditinstitute bereits heute auszeichnet, es mit noch individuelleren Angeboten und Beratungsleistungen weiterzuentwickeln und technische Innovationen zügig umzusetzen", so Ulrich Tolksdorf, Vorstandsvorsitzender der VR-Bank Untertaunus.
Stärkung der Präsenz in der Region
Er wird zunächst stellvertretender Vorstandsvorsitzender des fusionierten Instituts, scheidet jedoch aus persönlichen Gründen zum 31. Dezember 2021 aus dem Vorstand aus, heißt es in der Mitteilung. Alle übrigen Mitglieder der beiden derzeitigen Vorstände blieben erhalten: Jürgen Schäfer und Jochen Kerschbaumer von der Wiesbadener Volksbank sowie Peter Marsch der VR-Bank Untertaunus.
Durch den Zusammenschluss versprechen beide Häuser den Kunden ein "größeres und spezielleres Beratungs- und Betreuungsangebot". Neben der wachsenden digitalen Präsenz ermöglichten die vorhandenen Standorte eine dezentrale Struktur und sicherten die dauerhafte Versorgung mit genossenschaftlichen Finanzdienstleistungen in der Region, heißt es weiter.
Vollzug der Fusion im Mai 2021 erwartet
Die Fusion wurde von den Aufsichtsräten beider Institute genehmigt und steht unter Vorbehalt der Zustimmung durch die Vertreterversammlungen Anfang Mai 2021. Nach Beschluss soll die juristische Verschmelzung rückwirkend zum 1. Januar 2021 gelten. Hauptsitz des neuen Instituts wird Wiesbaden sein.
Wiesbadener Volksbank das deutlich größere Institut
Die Wiesbadener Volksbank kam zu Ende 2019 auf eine Bilanzsumme von 5,16 Mrd. Euro und rangierte damit unter den 30 größten deutschen Volks- und Raiffeisenbanken. Die Bilanzsumme der VR-Bank Untertaunus betrug per Ende 2019 knapp 1,1 Mrd. Euro - somit dürfte das neue Institut in die Riege der Top 20 aufrücken.