Grenke trotzt Corona-Krise im dritten Quartal und erweitert Vorstand
Während das Zinsergebnis gegenüber dem Vorjahresquartal anstieg, verringerte sich das operative Ergebnis deutlich. Zudem gab der Konzern einige personelle Änderungen auf Vorstandsebene bekannt - und baut das viel-diskutierte Franchise-Modell um.
Der Finanzdienstleister Grenke konnte sein Zinsergebnis trotz Corona-Pandemie um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 96 Mio. Euro steigern. Dies teilte der Konzern in der Veröffentlichung seines Quartalsberichts mit.
Schadenquote leicht unter Jahres-Zielwert
Die Schadensabwicklung und Risikovorsorge stieg jedoch infolge der Corona-Pandemie im dritten Quartal um 51,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf knapp 49 Mio. Euro. Grenke wies auf die bilanzielle Vorgabe nach IFRS 9 hin, nach der in dieser Position sowohl bereits eingetretene als auch erwartete Wertminderung erfasst werden. Die entsprechende Schadenquote lag im September-Quartal bei 2,2 Prozent - der selbst gesetzte Zielwert für das Gesamtjahr 2020 betrage 2,3 Prozent.
Im Neun-Monats-Zeitraum betrug die Schadensabwicklung und Risikovorsorge 161,8 Mio. Euro (Vj: 92,9 Mio. Euro). Die Schadenquote für diesen Zeitraum lag bei 2,4 Prozent.
Außerordentliche Abschreibungen durch die Corona-Krise
Zum 30. September habe der Konzern aufgrund der wirtschaftlichen Eintrübung durch die Corona-Krise außerordentliche Abschreibung auf den Goodwill der Leasinggesellschaften in der Türkei, Brasilien und Polen sowie für die Factoring-Gesellschaft in der Schweiz in Höhe von insgesamt 7,1 Mio. Euro vorgenommen.
Operatives Ergebnis sinkt gegenüber Vorjahresquartal
Das operative Ergebnis sank demzufolge im dritten Quartal auf 25,9 Mio. Euro - ein Rückgang von 39,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Der Gewinn vor Steuern verringerte sich so um 46,3 Prozent auf 22,9 Mio. Euro. Grund für den "stärkeren Rückgang" seien die sonstigen Zinsaufwendungen in Höhe von 3,4 Mio. Euro.
"Nicht zuletzt aufgrund unserer starken Liquidität sind wir in einer verhältnismäßig komfortablen Lage. Auf Basis des Gleichlaufs von Zahlungseingängen und Zahlungsausgängen über die nächsten Quartale können wir sowohl mit mehr als auch mit weniger Neugeschäft umgehen", so Grenke-Finanzvorstand Sebastian Hirsch.
Optimistischer Ausblick für die kommenden Monate
"Grenke reüssiert trotz Pandemie und Shortseller-Angriff", kommentierte Antje Leminsky, Vorstandsvorsitzende der Grenke AG, die Quartalszahlen und den weiteren Ausblick: "Wir sind zuversichtlich, durch die breite Unterstützung von Kunden, Investoren und Mitarbeitern auch weiterhin erfolgreich zwei Wellen zeitgleich bezwingen zu können. Mit einer risikoadjustierten Steuerung des Neugeschäfts, ausreichend hoher Liquidität und einem angemessenen Sparkurs sind wir für die kommenden Monate gut gerüstet."
Der Shortseller-Angriff durch Fraser Perring im September habe sich nicht nennenswert auf das laufende Geschäft ausgewirkt, heißt es im Quartalsbericht weiter.
Bilanzsumme wächst weiter
Aktuell zähle der Konzern 1761 Mitarbeiter. Die Bilanzsumme erhöhte sich zum 30. September auf 7,4 Mrd. Euro - dies lag laut Unternehmen am erhöhten Zahlungsmittelbestand. Die Eigenkapitalquote betrage aktuell 17,1 Prozent - langfristige Orientierungsmarke des Konzerns seien 16 Prozent.
Grenke erweitert Vorstand
Zudem teilte das Unternehmen mit, seinen Vorstand um einen Chief Risk Officer (CRO) erweitern zu wollen, um "den gestiegenen aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die internen Kontrollsysteme" zukünftig noch besser gerecht zu werden. Dieser sollte künftig die Bereiche Risikocontrolling, Recht und Compliance verantworten. Der Konzern befände sich aktuell in der Suche nach einem entsprechenden Kandidaten, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung.
Des Weiteren sei Sebastian Hirsch "mit sofortiger Wirkung" zum Chief Financial Officer (CFO) ernannt worden. Grenke-Vorstandsvorsitzende Antje Leminsky werde außerdem künftig die Verantwortung für die Interne Revision übernehmen.
Umbau des Franchise-Modells
Bei den Franchise-Unternehmen, für die Grenke unter anderem durch schwere Anschuldigungen des Shortsellers Fraser Perring in Kritik geraten war, will Grenke zukünftig einen anderen Kurs fahren: Laut Grenke-CFO Hirsch wollte der Konzern künftig mit eigenen Start-ups "ohne externe Finanzinvestoren" in ausländische Märkte expandieren.
"Wichtig für die Zukunft ist weiterhin die unternehmerische Orientierung und damit die Incentivierung der Start-up-Teams über eine angemessene Teilhabe am Erfolg. Um unseren neuen Weg transparent darzustellen, wollen wir neben den bisherigen Darstellungen in unserer Bilanz die Ergebnisse dieser Start-ups sowie die damit verbundenen Kosten gesondert darstellen", so Hirsch.
Demnach wolle Grenke die 16 bestehenden Franchise-Unternehmen in den Konzern integrieren und den Erwerb der Anteile aller externen Investoren innerhalb der nächsten zwölf bis 18 Monate "schrittweise vollziehen". Bereits für das Geschäftsjahr 2020 werde der Konzern eine Pro-forma-Konsolidierung vornehmen und somit erwartete Auswirkungen auf die Bilanz aufzeigen.
Grenke reagiert damit auf eine zentrale Problematik im Zuge der Vorwürfe aus der Vergangenheit und der Forderungen nach mehr Transparenz im Franchise-Modell.
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