NRW.Bank kombiniert Mikrokredit mit Crowdfunding

Mit dem neuen Förderprogramm MicroCrowd verbindet die NRW.Bank die klassische Gründungsfinanzierung per Mikrokredit mit dem Konzept Crowdfunding. Recherchen von FinanzBusiness zeigen: Die Düsseldorfer sind damit in guter Gesellschaft.
Auch die NRW.Bank kombiniert künftig einen Mikrokredit mit Crowdfunding (Symbolbild). | Foto: Colourbox
Auch die NRW.Bank kombiniert künftig einen Mikrokredit mit Crowdfunding (Symbolbild). | Foto: Colourbox
MARILENA PIESKER

Eine nachhaltige Campingdecke, ein Unverpacktladen mit Hofcafé, eine Fliegenklatsche, die nie ihr Ziel verfehlt – viele Gründer nutzen Crowdfunding, wenn sie eine Idee, aber nicht das nötige Kapital haben. Die NRW.Bank will das Crowdfunding-Prinzip nun mit einem Mikrokredit kombinieren.

MicroCrowd nennt sich das neue Finanzprodukt. Mit der Kooperation will die NRW.Bank vor allem Neugründungen im digitalen Bereich fördern. "Als digitale Förderbank ist uns dieses Programm besonders wichtig, denn das Land braucht mehr digital-affine Gründer", so Gabriela Pantring, Mitglied des Vorstands der NRW.Bank in einer Mitteilung der Bank.

Gabriela-Pantring, Vorstand der NRW.Bank | Foto: NRW.Bank
Gabriela-Pantring, Vorstand der NRW.Bank | Foto: NRW.Bank

Für Start-ups mit geringem Kapitalbedarf

Der neue Kredit richtet sich an Existenzgründer in Nordrhein-Westfalen. Die einzige Voraussetzung: Sie müssen über das Portal Startnext zunächst mindestens 20 Prozent der Investitionskosten privat finanzieren – per Crowdfunding. Dazu kooperiert die NRW.Bank mit Startnext.

Die restlichen 80 Prozent stellt die Förderbank dann in Form eines Kredites zur Verfügung, bis zu einer maximalen Höhe von 100.000 Euro. Gründungen, die keine großen Investitionen in die Betriebsausstattung benötigen, fallen häufig durchs Raster normaler Bankdarlehen. Ähnliches gilt auch für soziale Projekte, die in der Regel wenig Gewinn erzielen. Hier setzten viele Förderbanken auf Mikrokredite.

Bewährungsprobe am Markt

Mehrere Förderbanken wie die L-Bank oder die Investitionsbank Berlin nutzen zusätzlich Crowdfunding. "Für die Banken ist das ein praktisches Produkt, das ihnen sogar mehr Sicherheit garantiert", sagt Martin Jung vom Branchenverband Förderbankenkonferenz im Gespräch mit FinanzBusiness.

Denn wenn der Gründer das geplante Funding-Ziel verfehlt, gibt auch die Förderbank keinen Kredit. Umgekehrt gilt: Zieht ein Vorhaben genügend private Unterstützer an, ist ein gewisses Interesse des Marktes gewiss. „Banken können so vermeiden, in Gründungen zu investieren, die am breiten Markt nicht funktionieren würden“, erklärt Jung.

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