Samsung startet Ende Oktober mit eigenem Bezahlsystem in Deutschland

Der Mischkonzern wickelt sämtliche Zahlungen über die Solarisbank ab. Der Schritt ist vor allem eine Offensive gegen Google Pay, dessen Bezahldienst bislang auf Samsung-Geräten läuft.
Samsung Pay, hier auf einem Bild aus der Schweiz, wo es Dienst bereits gibt. | Foto: picture alliance/KEYSTONE
Samsung Pay, hier auf einem Bild aus der Schweiz, wo es Dienst bereits gibt. | Foto: picture alliance/KEYSTONE
DPA, Leonie Weigner

Samsung steigt in Deutschland in das boomende Geschäft mit kontaktlosem Bezahlen ein. Der Service mit dem Namen Samsung Pay werde am 28. Oktober hierzulande starten, kündigte der südkoreanische Konzern heute an.

Dabei kooperiert der Smartphone-Hersteller nicht wie Apple oder Google mit mehreren Banken, sondern wickelt sämtliche Zahlungen über virtuelle Visa-Debitkarten der Solarisbank ab, die die Beträge dann von den Bankkonten der Kunden abbucht. Der neue Dienst lasse sich mit nahezu jedem deutschen Bankkonto verknüpfen, sagte Samsung-Manager Thorsten Böker.

Roland Folz, CEO der Solarisbank, zeigte sich erfreut: "Wir freuen uns sehr darüber, Samsung das Anbieten eigener Finanzdienstleistungen in Deutschland zu ermöglichen. Diese Partnerschaft zeigt die Innovationskraft unserer Produkt- und Technologieplattform und ebnet den Weg für weiteres beschleunigtes Wachstum."

Große Konkurrenz vor allem für Google Pay

Samsung tritt mit seinem eigenen Bezahldienst vor allem gegen Google Pay an, weil der Bezahlservice des US-Suchmaschinen-Konzerns auch auf Smartphones von Samsung verfügbar ist. Der größere Smartphone-Bezahldienst, Apple Pay, läuft dagegen nur auf Apple-Geräten.

Google kooperiert in Deutschland mit einigen Banken, bietet aber auch Paypal als Abrechnungsmethode an, so dass quasi alle Bankkunden in Deutschland den Dienst nutzen können. Bei Samsung Pay übernimmt die Solarisbank diese Funktion.

Installation auf Samsung-Geräten ohne Videoidentifikation

Um Samsung Pay mit einem persönlichen Bankkonto zu verbinden verwende die Solarisbank ein neuartiges und simples Kunden-Identifizierungsverfahren, das ohne Videoidentifikation oder einen Filialbesuch auskomme, hieß es. Der eigentliche Bezahlvorgang läuft dann ähnlich wie bei Google oder Apple ab.

Ratenzahlungsdienst inklusive

Samsung und die Solarisbank führen mit Samsung Pay auch einen Ratenzahlungsdienst mit dem Namen "Splitpay" ein. Für Zahlungsbeträge von 100 Euro oder mehr könnten Kunden diese mit Laufzeiten zwischen drei und 24 Monaten in Raten finanzieren lassen, sagte Krishna Chandran, Managing Director Lending bei der Solarisbank AG.

In Deutschland haben nach einer Innofact-Umfrage aus dem vergangenen Sommer zum mobilen Bezahlen im Auftrag von Verivox zwar bereits vier von zehn Befragten (39 Prozent) schon einmal mit dem Smartphone bezahlt. Für die große Mehrheit der Verbraucher ist das Smartphone aber nicht das alltägliche Zahlungsmittel: Nur 13 Prozent der Befragten würden einen 20-Euro-Einkauf im Supermarkt mit dem Smartphone bezahlen (Apple Pay, Google Pay, Apps der Händler). 41 Prozent sagten, sie zahlten mit EC-Karte, 36 Prozent bar mit Scheinen und Münzen und 9 Prozent mit der Kreditkarte.

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