So beeinflusst Covid-19 das Banking-Verhalten von Privat- und Geschäftskunden

Dass Corona dem Online-Banking einen Schub, vielen Bankfilialen hingegen einen - oft finalen - Tritt verpasst hat, ist mittlerweile klar. Wie genau, das haben Weltsparen und Penta gemeinsam untersucht.
Atemschutzmaske an der Tür einer Sparkassenfiliale (Symbolbild) | Foto: picture alliance/dpa-Zentralbild
Atemschutzmaske an der Tür einer Sparkassenfiliale (Symbolbild) | Foto: picture alliance/dpa-Zentralbild

Für eine Studie zum Verhalten der Bankkunden in Deutschland haben sich die Geldanlage-Plattform Weltsparen (Raisin) und die Challenger-Bank Penta zusammengetan - Weltsparen mit Fokus auf die Privat- und Penta mit Blick auf die Unternehmenskunden.

Befragt wurden im Juli 2020 online 816 Inhaber, Geschäftsführer, Selbstständige und Senior Manager sowie 2250 Privatkunden.

Nutzung von Online-Banking auf hohem Niveau

Dabei zeigte sich, dass beide Kundengruppen bei der Nutzung des Online-Bankings etwa gleich auf liegen. 92 Prozent Privatnutzern stehen 94,3 Prozent Firmennutzer gegenüber. Die Filialnetze von Banken und Sparkassen geraten also gewissermaßen doppelt unter Beschuss. Nur noch wenige Bankkunden verzichten komplett auf digitale Anwendungen - noch 2018 war die Nutzung noch um ein gutes Drittel geringer.

"Wir beobachten einen massiven Digitalisierungsdruck im Bankwesen sowie eine stark zunehmende Zusammenarbeit zwischen traditionellen Banken und Fintechs. So profitieren Bankkunden von dem Besten aus beiden Welten und Banken erhalten einfachen Zugang zum technologischen State-of-the-Art und zeitgemäßen Finanzprodukten", sagte Tamaz Georgadze, Gründer und CEO von Raisin, zu den Ergebnissen der Umfrage.

Online-Banking spart hauptsächlich Zeit

Grund für die Attraktivität des Online-Bankings ist hauptsächlich die Zeitersparnis. 86 Prozent der Privat- und 72 Prozent der Firmenkunden gaben an, Online-Banking spare ihnen ein bis zwei Stunden pro Woche. 11 bzw. 24 Prozent waren sogar der Ansicht, bis zu fünf Stunden pro Woche zu sparen.

Die Kunden schätzen zudem die Benutzerfreundlichkeit und die Funktionen, die nur ein digitales Konto bieten kann - wie etwa die ständige Verfügbarkeit des Kontostands oder die Unabhängigkeit von Zeit und Ort bei den Bankgeschäften.

Bei den Firmenkunden sind Funktionen und das Produktangebot sogar das ausschlaggebende Kriterium bei der Auswahl einer Banking-Plattform. Auf den weiteren Plätzen folgen das Vertrauen in die Plattform und die Treue zur Hausbank.

Bei den Privatkunden sieht die Reihenfolge mit Treue, Vertrauen, Funktionen zwar etwas anders aus, trotzdem empfehlen Weltsparen und Penta Banken und Finanzdienstleistern weiter an vielfältigen Finanzlösungen auf digitalen Plattformen zu arbeiten.

Bedeutung der Filialen dürfte weiter abnehmen

Die Corona-Pandemie mit dem Lockdown hat den Kunden offensichtlich verdeutlicht, dass es auch ohne die Bankfilialen geht. Und der Trend zu Filialschließungen dürfte sich verstärken. Dazu passt, dass sich viele anscheinend sogar schon eine Zukunft ohne physische Filialen vorstellen können: 88 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten, dass ihre Kinder und Enkel ihre Bankgeschäfte ausschließlich online erledigen werden.

"Fakt ist, dass für das optimale Online-Banking eine Reihe von Anforderungen erfüllt sein müssen, um Banking ausschließlich digital zu gestalten", sagte Jessica Holzbach, Mitgründerin und CCO von Penta.

Dieser Beitrag hat Ihr Interesse geweckt: Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen Newsletter an.

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Die GLS Bank ist bislang die einzige Bank, die Debitkarten aus Holz standardmäßig ausgibt. | Foto: GLS Bank

Zweifel an Nachhaltigkeit der neuen Genossen-Holzkarte

Für Abonnenten

Lesen Sie auch