Sparkassen in Hessen-Thüringen stehen durch sinkende Zinseinnahmen unter Druck
Die Sparkassen in Hessen und Thüringen werden in diesem Jahr deutlich weniger verdienen. Verbandspräsident Grandke äußerte sich kritisch zur lockeren Geldpolitik und der fehlenden Regulatorik bei Fintechs.
Die 49 Sparkassen-Institute in Hessen und Thüringen werden in diesem Jahr voraussichtlich über 17 Prozent weniger verdienen. Das gab der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT) am Samstag (12. September) im Rahmen eines Pressegesprächs in Fulda bekannt.
Unterm Strich erwartet der geschäftsführende Verbandspräsident Gerhard Grandke ein Betriebsergebnis von rund 758 Mio. Euro - im vergangenen Jahr waren es noch 916 Mio. gewesen. Während der Provisionsüberschuss wohl wachsen wird, rechnet man mit einem Rückgang der Zinseinnahmen.
EZB-Politik größtes Problem für Sparkassen
Die damit in Verbindung stehende lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank nannte Grandke "Drogenkonsum" und forderte den "Entzug", denn die Ankaufprogramme und Niedrigzinspolitik seien das größte Problem für die Institute. "Wie sieht das finanzwirtschaftliche Methadonprogramm aus? Wie funktioniert der Wechsel von der ganz harten Droge auf eine weiche, um sich dann wieder resozialisieren zu können?"
Grandke sieht die Unabhängigkeit der EZB gefährdet, denn: "Bislang hat die EZB ihre laxe Geldpolitik immer damit begründet, dass ihr wegen der passiven Fiskalpolitik gar nichts anderes übrigbleibe als in die Bresche zu springen. Dieses Argument läuft jetzt aber wegen Corona ins Leere", sagte er.
Ungleiche Regulatorik muss enden
Ebenfalls problematisch findet Grandke die "schiefe Ebene" in der Beaufsichtigung von Kreditinstituten und Technologieunternehmen. Auch und vor allem vor dem Hintergrund der immensen Kosten, die mit der Regulatorik für Bankinstitute einher gingen.
Ohne den Namen "Wirecard" in den Mund zu nehmen, fand er deutliche Worte für den Insolvenzfall und verglich ihn mit dem Märchen "Des Kaisers neue Kleider", geschrieben von Hans Christian Andersen. "Für diese Konzerne darf nicht länger der Slogan gelten: 'Too techy to supervise'", sagte Grandke.
Weniger problematisch sieht er hingegen die Situation der Unternehmen in der aktuellen Krise, die Gefahr von Zombie-Unternehmen sieht er nicht: "Ich bin da nicht ganz so skeptisch. Dafür ist die avisierte Verlängerung [der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht] zu kurz." Er sieht es eher als Chance, dass sich Firmen "wieder berappeln".
Zwar sei das Ausmaß der Kreditausfälle aktuell noch nicht absehbar, doch Grandke ist sich sicher: "Corona halten wir aus."
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