Der IT-Dienstleister gehört zur Gruppe jener Unternehmen, die dank ihrer Ausrichtung auf die Digitalisierung gestärkt aus der Corona-Krise hervorgehen werden. FinanzBusiness hat mit Ulrich Meyer über Chancen in der Corona-Krise gesprochen.
Wer dieser Tage über Folgen der Corona-Krise liest, ist mit Negativ-Szenarien konfrontiert: Steigende Arbeitslosigkeit, Einbruch der Konjunktur, Kurzarbeit, Sofort-Hilfen.
Längst ist aber auch klar: Die Krise dürfte infolge anhaltender Reisebeschränkungen und Arbeit im Homeoffice die Digitalisierung beschleunigen. Anbieter von entsprechenden Lösungen für die Arbeitswelt profitieren davon tendenziell. Das trifft auch auf die Aussichten der in Stuttgart ansässigen GFT Technologies SE zu.
Der IT-Dienstleister bietet Produkte, die regulatorische Vorgaben und Digitalisierung im Finanzsektor sowie der Versicherungs- und Industriebranche umsetzen. 80 Prozent werden im Finanzsektor gemacht, doch seit einigen Jahren geht der Umsatz bei den beiden Top-Zwei-Kunden Deutsche Bank und Barclays immer weiter zurück. In den vergangenen drei Jahren hat sich der Aktienkurs der Gesellschaft mehr als halbiert. Nun könnte im Sog der Pandemie die Wende eintreten.
Peak ist noch nicht erreicht
Als "Gewinner" will Ulrich Meyer, Managing Director Financial Services bei GFT, das Unternehmen allerdings nicht eingeordnet wissen. Dafür seien die humanitären Auswirkungen zu extrem, wie er im Gespräch mit FinanzBusiness klarstellt. Trotzdem gehe er fest davon aus, dass noch eine hohe Zahl an Nachfragen und Bedarfen an GFT herangetragen werden wird. In dieser geschäftlichen Perspektive sei der Peak noch nicht erreicht.
"Aktuell zieht das Neugeschäft noch nicht so stark an, das ist vor dem Hintergrund von Remote-Work und Homeoffice aber auch nicht verwunderlich. Gerade in der Startphase eines Projektes ist eine vor Ort Präsenz und hohe Interaktion der effizienteste Weg der Zusammenarbeit", sagt Meyer.
Investition in Wachstum
Zahlen will er im Interview mit FinanzBusiness nicht nennen, jedoch seien auch keine Sparmaßnahmen bei GFT vorgesehen, die Volatilität sei groß. Im ersten Quartal 2020 konnte GFT gut zwei Millionen Euro Gewinn verbuchen - ein Rückgang von 16 Prozent. Dieser lässt sich laut dem Quartalsbericht vor allem auch die Wachstumsinvestitionen zurück führen. Im Vergleich zu Ende 2019 hat GFT fünf Prozent mehr Angestellte und kommt aktuell auf rund 5.500 Angestellte. Gleichzeitig konnte der Cashflow um 30 Prozent erhöht werden.
Auch aktuell laufen die bestehenden Projekte laut Meyer weiter und wurden teilweise auch während der Krise erfolgreich abgeschlossen. Meyer wurde vor drei Jahren in die Position geholt mit dem Ziel, das globale Geschäft unabhängig von der Deutschen Bank auszubauen. Offenbar hat der dabei Erfolg: Nach Angaben des Unternehmens hat sich der Umsatz in den letzten drei Jahren im Geschäft ohne die Zahlen der Deutschen Bank verdoppelt.
Selbstverständnis der Banken ist problematisch
Entsprechend positiv sieht er das Thema Digitalisierung: "Wir sind nicht schlecht unterwegs in Deutschland; das Be- und die Erkenntnis sind da und das ist die wichtigste Voraussetzung." Nichtsdestotrotz könne man von jüngeren Ländern, zum Beispiel in Südamerika noch viel lernen, da die Implementierung von technischen Innovationen "ohne Altlasten" leichter sei.
Auch den deutschen Bankensektor sieht er insgesamt gut aufgestellt, einen Vergleich innerhalb der Branche will er nicht vornehmen. Allerdings seien solche Institute, die einen klaren Fokus haben, im Vorteil.
"Die größte Hürde ist das Selbstverständnis der Banken, dass ihr Geschäft einzigartig sei, und deshalb nur mit selbst entwickelten Lösungen auf eigenen Servern funktionieren könne." Er sieht vor allem die Verlagerung von Anwendungen in die Cloud und Artificial Intelligence als große Chance.
Geht es nach Meyer, betreut GFT den gesamten Lebenszyklus eines Projekts von der Beratung des Unternehmens über die Entwicklung und Betreuung. Tatsache ist, dass GFT rund die Hälfte seines 430-Millionen-Umsatzes im Bereich Software Engineering macht. Zwar gebe es hier auch mal Einzelanfragen, aber die meisten Projekte dauern laut Meyer zwischen 50 und 100 Manntage.
Nearshoring ja, Offshoring nein
Die fachliche Beratung macht rund 30 Prozent des Geschäfts aus. Davon werden vier Fünftel im Bereich der Finanzdienstleistungen umgesetzt und ein Fünftel in der Industrie. Den kleinsten Anteil am Geschäft hat das Application Management mit rund 20 Prozent. Die Spannweite bei Projekten sei groß. Am langen Ende spricht Meyer von einer Dauer von ein bis zwei Jahren.
"Voraussetzung dafür, dass wir zusammenkommen ist, dass der Kunde bereit ist, mit unseren Leuten im Nearshore-Bereich zusammen zu arbeiten – die englische Sprache darf also kein Hindernis sein", sagt Meyer im Interview. Unter anderem in Polen und Spanien wird bei GFT rund die Hälfte des Software-Geschäfts abgewickelt.
Offshoring hingegen betreibt das Unternehmen nur in Einzelfällen, beispielsweise wenn eine 24/7-Verfügbarkeit geleistet werden muss. Insgesamt ist das Unternehmen in 15 Ländern aktiv. Vor allem das in Spanien, Italien und Frankreich aufgebaute Versicherungsgeschäft soll in Zukunft auch in den übrigen Ländern weiter ausgebaut werden.
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