Deutsche Kreditbank sieht Pandemie als Treiber für nachhaltige Investitionen

Trend zur Nachhaltigkeit werde sich durch die Corona-Pandemie eher verstärken, erklären Experten im Gespräch mit FinanzBusiness. Die Bank engagiert sich dafür vor allem auf regionaler Ebene.
Solarkraftwerk | Foto: picture alliance / imageBROKER
Solarkraftwerk | Foto: picture alliance / imageBROKER

Nach Ansicht der Deutschen Kreditbank AG (DKB) wirkt sich die Corona-Pandemie nicht negativ auf nachhaltige Investitionen aus.

„Die Menschen wollen wissen, wohin ihr Geld fließt und nah dran sein“, sagt Gerrit Mumm, Nachhaltigkeitsexperte der DKB in einem Gespräch mit FinanzBusiness. Dieser Trend, habe sich in den vergangenen zwei Jahren entwickelt und werde durch die Pandemie befördert.

Gerrit Mumm, Nachhaltigkeitsexperte der Deutschen Kreditbank AG | Foto: Deutsche Kreditbank AG
Gerrit Mumm, Nachhaltigkeitsexperte der Deutschen Kreditbank AG | Foto: Deutsche Kreditbank AG

„Mit Blick auf Bürgerbeteiligungen erwarten wir sogar, dass die Nachfrage durch die Corona-Krise mittelfristig einen Schub erfährt“, meint Volker Will, Fachbereichsleiter Bürgerbeteiligung der DKB. „Das ist absolut ein kleiner Turbo“, sagt er.

Die 1990 gegründete Bank hat seit 2012 insgesamt mehr als 133 Bürgerbeteiligungsvorhaben in nachhaltige Projekte unterschiedlicher Branchen und Größenordnungen mit einem Investitionsvolumen von knapp 1,16 Mrd. EUR umgesetzt.

„Wir sind darüber hinaus zum Beispiel auch der größte Finanzierer für erneuerbare Energien in Deutschland“, sagt Mumm.

Bank bietet Crowdfunding für nachhaltige Investitionen

Das jüngste Projekt der 4000 Angestellten zählenden Bank mit einer Bilanzsumme von knapp 84 Mrd. Euro ist die im Herbst 2019 gelaunchte DKB-Crowdfunding-Plattform für regionale nachhaltige Projekte.  

Die seit März auf der Plattform angebotene Beteiligung an einer Photovoltaikanlage in Sachsen-Anhalt hat fast 50 Prozent der Summe von insgesamt 2,15 Mio. Euro erreicht. Es ist das zweite Projekt der Bank auf der Plattform.

Auch wenn er bislang noch keine belastbaren Vergleichswerte hat, wie schnell das Ziel der Crowdfunding-Summe erreicht wird, sorgt Mumm sich weniger um das Interesse bei den Investoren als um die politischen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien.

Aufgrund der Corona-Krise sei es nicht sicher, ob die angekündigte Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes noch vor dem Sommer verabschiedet werden wird. Die Investoren brauchten Planungssicherheit.

Volker Will, Fachbereichsleiter Bürgerbeteiligung der DKB | Foto: Deutsche Kreditbank AG
Volker Will, Fachbereichsleiter Bürgerbeteiligung der DKB | Foto: Deutsche Kreditbank AG

Als nächstes Projekt in der Crowdfunding-Plattform kann man sich bei der DKB einen Windpark vorstellen. „Unsere Pipeline ist gut gefüllt“, sagt Will, ohne Zahlen zu nennen, wie viele Projekte über die Crowdfunding-Plattform 2020 angeschoben werden sollen.

DKB hält an Segmenten ihrer Bürgerbeteiligungen fest

Mit Blick auf die Vorhaben der Bürgerbeteiligung insgesamt plane die Bank, an ihren bisherigen Branchen festzuhalten: Diese umfassen Erneuerbare Energien, Schulen- und Kindertagesstätten, Wohnimmobilien, Landwirtschaft, Energieversorger, den Öffentlichen Nahverkehr und die Gesundheitswirtschaft.

Inwieweit sich durch die Corona-Pandemie einzelne Segmente besser oder schlechter entwickeln werden, dazu wollten die beiden Bankvertreter keine Prognose abgeben. 

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