EZB sieht mittelfristig wachsende Risiken für Unternehmen und Banken

Währungshüter warnen vor Zunahme von Risiken im Falle eines abrupten Endes der Unterstützungsmaßnahmen.
Luis de Guindos, Vizepräsident der EZB | Foto: picture alliance / AP Photo
Luis de Guindos, Vizepräsident der EZB | Foto: picture alliance / AP Photo
DPA, Erhard Krasny

Europas Währungshüter mahnen die Regierungen bei ihren Corona-Hilfen zur Umsicht. Risiken für Unternehmen und Banken könnten sich sowohl im Falle einer zu frühen Beendigung der Milliardenunterstützung ergeben als auch dann, wenn die Hilfen zu lange aufrechterhalten würden.


"Die Rentabilität der Banken wird voraussichtlich schwach bleiben", stellte EZB-Vizepräsident Luis de Guindos bei der Vorstellung des halbjährlichen Finanzstabilitätsberichts der Notenbank am Mittwoch fest. Die Hilfsprogramme verlängerten wohl den Zeitraum, bis sich eine schwache Wirtschaftsleistung in Kreditausfällen widerspiegele.

Abruptes Ende der Unterstützungsmaßnahmen birgt Risiken

In ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht warnt die Europäische Zentralbank (EZB) vor einer Zunahme von Risiken im Falle eines abrupten Endes der Unterstützungsmaßnahmen. Unternehmen könnten dann nach Einschätzung der Notenbank verwundbarer sein "als auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise 2008/2009."

Zwar seien die Bilanzen der Banken im Euroraum heute solider als zur Zeit der Finanzkrise und die Kapitalpuffer der Institute sollten nach Einschätzung der EZB komfortabel bleiben, "um Verluste auszugleichen und die Kreditvergabe über einen längeren Zeitraum zu unterstützen". Dennoch könnte eine Welle von Firmenpleiten und Kreditausfällen infolge der Pandemie zur Belastung für die Branche werden.

Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling hatte Anfang der Woche im Gespräch mit FinanzBusiness die Ansicht vertreten, dass die Banken nur in einem sehr ungünstigen Szenario spürbar unter Druck geraten dürften.


Die deutschen Banken konnten ihr Überschusskapital sogar steigern, sagt Joachim Wuermeling 

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Die GLS Bank ist bislang die einzige Bank, die Debitkarten aus Holz standardmäßig ausgibt. | Foto: GLS Bank

Zweifel an Nachhaltigkeit der neuen Genossen-Holzkarte

Für Abonnenten

Lesen Sie auch