Flatex schließt Degiro-Übernahme ab, sieht sich als größter Retail-Online-Broker Europas

Niedrigzinsumfeld und Aktienmarkt-Volatilität beschleunigen das Neun-Monats-Wachstum in allen Schlüsselkennzahlen.
Frank Niehage, CEO Flatex | Foto: Flatex AG
Frank Niehage, CEO Flatex | Foto: Flatex AG
Ulrike Barth und Erhard Krasny

Der Online-Broker FlatexDegiro sieht sich auf Kurs. Im Vergleich zum Jahresanfang hat flatexDEGIRO in den ersten neun Monaten 2020 über 300.000 neue Kunden gewonnen, so der Broker in einer Mitteilung am Dienstag.

Im Neu-Monats-Zeitraum von Januar bis Ende September kletterte die Kundenanzahl demnach um 45,5 Prozent auf 1,16 Millionen, die Zahl der Transaktionen erreichte mehr als das Doppelte gegenüber dem pro-forma-Wert des Vorjahres und kletterte auf 53,97 Millionen. Die Erträge stiegen im gleichen Zeitraum um 66,9 Prozent auf 164,8 Millionen Euro.

Neben den Kernmärkten Deutschland, Österreich und Niederlande war das Wachstum der Gruppe besonders von starken Zugewinnen in Spanien und Frankreich geprägt.

Niedrigzinsumfeld und mehr Zeit online als Treiber

Bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen am Dienstag verwies der Broker auf mehrere Trends, die dem Unternehmen aktuell in die Hände spielen. Das Niedrigzinsumfeld veranlasse immer mehr Menschen, nach Anlagealternativen zu suchen, um ihre Ersparnisse zu schützen.

Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, die Verbreitung von Covid-19 einzudämmen, hätten zudem zu einer Veränderung des Kundenverhaltens geführt: In allen europäischen Ländern verbringen die Menschen deutlich mehr Zeit zu Hause und verlassen sich stärker als je zuvor auf Online-Dienste, fasst der Broker das veränderte Kundenverhalten zusammen.

Bis 2025 mindestens 100 Millionen Transaktionen jährlich

"Die hervorragenden Wachstumszahlen der letzten Monate geben uns zusätzliche Zuversicht, unsere Ambition, in diesem Jahr mehr als 70 Millionen Transaktionen für 1,2 Millionen Kunden und spätestens 2025 mindestens 100 Millionen Transaktionen für 3 Millionen Kunden durchzuführen, zu erreichen", sagte Frank Niehage, CEO der FlatexDegiro in der Pressemitteilung.

Auch mit Blick auf Einsparungen aus Synergien im Zuge der Übernahme von Degiro liegt der Broker über Plan beim Ziel, jährliche EBITDA-Synergien in Höhe von mindestens 30 Millionen Euro zu schaffen.

Korrelation der Handelsmuster mit Aktienmarkt-Volatilität bestätigt

Die durchschnittlichen Handelsmuster zeigen tendenziell eine starke Korrelation mit der Volatilität der globalen Aktienmärkte. Wenn man die Werte der ersten neun Monate auf das Gesamtjahr hochrechnet, liegt die durchschnittliche Anzahl der Transaktionen (pro-forma) pro Kunde bei 72,0 und damit deutlich über der vergleichbaren Wert von 37,0 für das Gesamtjahr 2019, ordnete FlatexDegiro das beobachtete Kundenverhalten ein.

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