Kunden der Deutschen Bank müssen sich bei telefonischen Anfragen am heutigen Dienstag möglicherweise etwas gedulden. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Callcenter in Berlin und Essen zu einem Warnstreik aufgerufen.
Verdi will mit der Aktion den Druck in den seit Juli laufenden Tarifverhandlungen für die etwa 650 Beschäftigten der Deutschen Bank Direkt GmbH an den beiden Standorten erhöhen.
Nach Angaben der Gewerkschaft hat die Arbeitgeberseite bislang eine zweistufige Gehaltserhöhung um 1,3 beziehungsweise 1,5 Prozent bei sieben Nullmonaten angeboten. Verdi fordert 6 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro. Die Gewerkschaft will außerdem eine Wahloption zwischen Geld und Freizeit sowie die Einführung eines 13. Monatsgehalts durchsetzen.
Gewerkschaft bisher nicht zufrieden
"Das vorliegende Arbeitgeberangebot ist alles andere als ein angemessener Ausdruck der Wertschätzung für die Arbeitsleistung der Beschäftigten", sagte Roman Eberle, seit Juli Verhandlungsführer aufseiten der Gewerkschaft, laut einer Mitteilung.
Der Warnstreik soll in zwei Schichten stattfinden, wie Eberle FinanzBusiness erklärte: Von 10:30 bis 12:30 Uhr und von 14:30 bis 16:30 Uhr. Berlin und Essen sind die beiden einzigen Callcenter-Standorte der Deutschen Bank.
Die dritte Verhandlungsrunde ist nach Verdi-Angaben für diesen Donnerstag (17. September) geplant. Der Gehaltstarifvertrag war Ende März ausgelaufen. Wegen der Corona-Pandemie verzögerte sich der Beginn der Tarifverhandlungen jedoch bis in den Sommer. Zu den Aufgaben der DB Direkt zählen neben dem telefonischen Kundendienst auch der Direktvertrieb ausgewählter Bankprodukte der Deutschen Bank.
Dieser Beitrag hat Ihr Interesse geweckt: Melden Sie sich hier für unseren kostenlosen Newsletter an.