Naga übertrifft eigene Erwartungen - und will zur digitalen Bank avancieren

Sowohl beim Handelsvolumen als auch bei Transaktionen verkündet die börsengelistete Social-Trading-Plattform neue Höchststände und will nun neue Baking- und Brokerage-Lizenzen beantragen, um zur digitalen Bank zu werden.
Naga-Vorstandsvorsitzender Benjamin Bilski | Foto: NAGA
Naga-Vorstandsvorsitzender Benjamin Bilski | Foto: NAGA

Die Naga Group hat ihre eigenen Prognosen zum Abschluss des vierten Quartals 2020 noch einmal übertroffen.

Der Anbieter der Social-Trading-Plattform hat das vierte Quartal des zurückliegenden Jahres mit Hochständen beim Handelsvolumen und der Anzahl an Echtgeldtransaktionen abgeschlossen.

Handelsvolumen übersteigt 40 Milliarden Euro

Ging man bei der Vorlage der vorläufigen Quartalszahlen noch von einem Handelsvolumen von über 25 Mrd. Euro aus, so wurde das Quartal nun mit über 40 Mrd. Euro an Handelsvolumen und über 1,9 Mio. Transaktionen abgeschlossen.

NAGA befindet sich auf strammem Wachstumskurs  

"Das Jahr 2020 war definitiv ein Besonderes für uns. Wir sind zufrieden mit der Gesamtentwicklung unserer Plattform und des Geschäfts", kommentiert Vorstandsvorsitzender Benjamin Bilski die vorläufigen Zahlen 2020 in einer Mitteilung.

Demnach schloss Naga das abgelaufen Jahr mit einem vorläufigen Konzernumsatz von 25,9 Mio. Euro ab,  bei einem vorläufigen EBITDA (Earnings before Depreciation, Amortization, Interest and Tax) von rund 6 Mio. Euro.

"Wir sehen 2020 als Zwischenschritt, um weiter stark zu wachsen, daher haben wir uns auch in Q4 entschieden, nochmals vermehrt in das Marketing zu investieren, anstatt den Fokus auf die EBITDA-Marge zu richten. Wir sind nun frei von operativen Altlasten aus der Restrukturierung und können 2021 voll angreifen", so Bilski.

In 2020 wurden 120 Mrd. Euro (2019: 44 Mrd. Euro) an Handelsvolumen und 6,3 Mio. Transaktionen (2019: 2,9 Mio.) abgewickelt. Die aktive Nutzerzahl hat sich im Jahresverlauf mehr als verdoppelt, die Kundeneinzahlungen lagen bei über 50 Mio. Euro, was ebenfalls eine Verdoppelung zum Vorjahr bedeutet.

Damit hat Naga einen interessanten Tunaround geschafft: Erst Mitte des Jahres 2020 hatte das Fintech nach einer Umstrukturierung erstmals schwarze Zahlen geschrieben.

Naga schreibt im ersten Halbjahr 2020 erstmals schwarze Zahlen 

Große Pläne für 2021

Für 2021 erwarte das Fintech nun einen Konzernumsatz von 50 bis 52 Mio. Euro bei einem EBITDA von 13 bis 15 Mio. Euro. "Wir sind in 2021 mit der stärksten Woche der Unternehmensgeschichte gestartet und haben über 200.000 Transaktionen sowie 4 Mrd. Euro Handelsvolumen verzeichnen können, bei einem Umsatz im siebenstelligen Bereich", verrät Bilski in der Mitteilung.

Das Interesse im Bereich Kapitalmarkt, Digitalwährungen und Banking sei so hoch wie noch nie zuvor und werde weiter ansteigen. "Wir sind zuversichtlich das Geschäft weiter ausbauen zu können, ebenfalls wird uns der Start in Australien für das 2021 nochmal zusätzlich Rückenwind geben“, so Bilski.

Naga plant nun 2021 weitere Lizenzen für das Brokerage-Geschäft, aber auch für das Banking-Geschäft beantragen zu wollen. „Aufgrund des starken Wachstums unserer Neobanking App Naga Pay ist es unser kurzfristiges Ziel, parallel zur Tradingplattform eine digitale Bank zu bauen“, sagt Bilski.

Die neue Naga Pay-Banking-App hatte das Fintech gezielt als Alternative zu N26 oder Revolut aufgebaut. Sie beinhaltet eine eigene Mastercard, ein Bankkonto mit IBAN und ein Krypto-Wallet. "Wir haben eine Welt geschaffen, in der Investieren mit Banking verbunden wird", kommentiert Bilski im Dezember im Gespräch mit FinanzBusiness.

Benjamin Bilski von NAGA hält konventionelle Broker für nicht zeitgemäß 

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