HSBC will mehr Feuerkraft in Europa

Der Europa-Chef der britischen Großbank, Colin Bell, hat in einem Interview mit der Börsen-Zeitung die Vorteile der Integration der deutschen Tochter in die europäische Zwischenholding benannt. Zu einem weiteren Stellenabbau wollte er noch nichts sagen.
Colin Bell, Europa-Chef von HSBC | Foto: HSBC
Colin Bell, Europa-Chef von HSBC | Foto: HSBC

In einem Interview mit der "Börsen-Zeitung" hat HSBC-Europa-Chef Colin Bell die Integration der deutschen Tochter HSBC Trinkaus in die in Paris ansässige Europa-Zwischenholding verteidigt.

"Unser Deutschland-Geschäft ist sehr erfolgreich. Wir haben hier ein großartiges Team und sehr wichtige Kunden. Nach der EU-Eigenkapitalrichtlinie sind wir dazu verpflichtet, bis Ende 2023 für unser europäisches Geschäft eine Zwischenholding einzurichten." Als Vorzüge dieser Entwicklung nannte Bell, dass in der künftigen Struktur, Bilanzen konsolidiert werden könnten und so "mehr Feuerkraft für unser Geschäft in Europa" erzeugt werden könne.

Details zu möglichen Kosteneinsparungen wollte der Europa-Chef ebensowenig nennen, wie mögliche Stellenstreichungen.

"So weit sind wir mit den Planungen noch nicht. Wir haben gerade erst das Team für die Umsetzung zusammengestellt. Das wird ein Mehrjahresprojekt. Es geht um einen substanziellen Umbau." Bell wies aber auf das Einsparpotenzial und mögliche Synergien bei der IT hin. Große globale Banken entwickelten im Laufe der Zeit separate Infrastrukturen, und die deutsche Tochter habe sicher eine Reihe von Systemen, die einzigartig seien.

Für HSBC sei dies eine Gelegenheit, die Systeme zu modernisieren und sie effizienter in die weitere HSBC-Infrastruktur einzubringen. Die Integration der deutschen Tochter soll bis Ende 2023 abgeschlossen werden.

Materielle Eigenkapitalrendite auf bis zu acht Prozent steigern

Mit Blick auf das Europageschäft sei das Ziel, die materielle Eigenkapitalrendite bis Ende 2022 auf rund fünf Prozent zu bringen und diese bis Ende 2024 auf sieben bis acht Prozent zu steigern, sagte Bell.

Zu möglichen Regressansprüchen gegen die Commerzbank wegen der geplatzten Auslagerung von deren Wertpapierabwicklung wollte Bell sich nicht äußern.

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