Das Schweizer Beratungsunternehmen Egon Zehnder International hat auf der Suche nach einem neuen Aufsichtsratschef die Deutsche Bank verärgert. Das berichtet das "Handelsblatt" und nennt als Grund, dass der Headhunter bei mindestens einem der zwei Deutsche-Bank-Mandate "zweigleisig" gefahren sei. Das Beratungsunternehmen habe also auch für ein anderes Finanzinstitut aus der Schweiz nach Kandidaten für den exakt gleichen Job gesucht und dabei wohl auch deckungsgleiche Kandidaten vorgeschlagen.
Das Ergebnis: Die Deutsche Bank hat den Auftrag mehreren vertrauten Personen zufolge daraufhin an die Personalberatung Russell Reynolds Associates vergeben - mitten im laufenden Findungsprozess. Der Entscheidung vorausgegangen sei ein schwerer Konflikt zwischen dem Aufsichtsrat der Bank und Egon Zehnder.
"De facto hat die Bank daraufhin jedenfalls nur noch mit Russell Reynolds gesprochen", sagte einer der Insider dem "Handelsblatt". Die Deutsche Bank war zu keiner Stellungnahme bereit.
Neue Personalien
Die Deutsche Bank hatte am Freitag Alexander Wyneandts zum neuen Aufsichtsratschef nominiert und Olivier Vigneron zum neuen Risikovorstand bestellt.