Die Filiale ist tot - nicht bei der Hamburger Sparkasse
Ob Bankenverband oder Bundesbank: Der Abgesang auf physische Geschäftsstellen ist im Zeitalter der Digitalisierung laut. Deutschlands größte Sparkasse beweist jedoch, dass sich der Filiale neuer Sinn und neues Leben einhauchen lässt. Das Institut schildert FinanzBusiness seine Erfahrungen.
Der Abgesang auf die Filiale läuft: Die Filiale verliert für Bankkunden weiter an Bedeutung ist die Erkenntnis einer Umfrage im Auftrag des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB).
Und auch Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling stößt ins gleiche Horn: "Damit unsere Banken auch mittelfristig stabil und rentabel bleiben, werden unpopuläre Geschäftsentscheidungen im Privatkundenbereich weiter notwendig sein, wie beispielsweise das Schließen von Filialen und die Aufgabe von Eigenständigkeit", sagte er in dieser Woche.
Aber ist der Tod der Filiale wirklich unaufhaltsam? Nein, sagt man bei der Hamburger Sparkasse, dem mit Abstand größten öffentlich-rechtlichen Institut der Republik.
"Wir haben uns bereits vor Jahren intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, welche Rolle die Filiale in der Zukunft in einer digitalen Welt spielt und wie es gelingen kann, dass wieder mehr Menschen in die Filiale kommen", sagt Stefanie von Carlsburg, die Leiterin der Haspa-Unternehmenskommunikation, FinanzBusiness.
In der Hansestadt ist es nicht bei Überlegungen geblieben. Die Haspa hat bereits 90 ihrer zur Zeit 109 Filialen zu sogenannten Nachbarschaftstreffs umgebaut. Etwa zehn weitere sollen noch umgerüstet werden.
"Für die Beratung gibt es offene und geschlossene Räume, hier können auch weitere Experten per Video zugeschaltet werden. Ein großer Holztisch mit iPads und kostenlosem WLAN sowie eine Kaffeebar mit kostenlosem Kaffee fördern den Austausch und laden zum Verweilen ein", schildert von Carlsburg das Konzept. In unseren Filialen wird unsere regionale Verbundenheit noch anfassbarer. Wir informieren, inspirieren und vernetzen die Nachbarschaft.
Showroom für Gewerbetreibende
Dazu gehört, dass es kostenlose Ausstellungsflächen für Gewerbetreibende aus dem Viertel gibt. "Diese sind begehrt", so die Haspa-Sprecherin. Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie aber auch nach ihrem Ende fungieren die Filialen als Veranstaltungsort für die Nachbarschaft - vom eSport-Event über Grill-Seminare sowie Konzerte und Lesungen bis hin zum Online-Banking für Senioren.
Auch bieten die neuen Haspa-Filialen Services, die weit über das klassische Angebot einer Sparkassen-Geschäftsstelle hinausgehen. "An ausgewählten Standorten können Bürger:innen Meldeangelegenheiten erledigen sowie Ausweise und andere amtliche Dokumente ganz bequem vor Ort in der Filiale beantragen und abholen", schildert von Carlsburg FinanzBusiness. Hinzu kommt eine enge Zusammenarbeit mit der Hamburger Polizei, die ältere Kunden berät, um sie beispielsweise vor dem Enkeltrick zu schützen.
"Das alles kann eine reine Online-Bank nicht leisten. Deshalb wollen wir auch keine reine Online-Bank werden, sondern das Beste aus beiden Welten kombinieren", sagt von Carlsburg FinanzBusiness.
Jede Geschäftsstelle hat die Haspa auch nicht erhalten wollen. Seit Ende 2019 bis heute sind 15 Filialen geschlossen worden. Aktuell zählt die Sparkasse noch 109. Aber Deutschlands größte Sparkasse glaubt an ihr neues Filialkonzept - es hat Bestandsschutz für mindestens zehn Jahre. "Unsere Kunden halten sich länger in der Filiale auf, wir haben deutlich mehr Kundenkontakte und das schlägt sich auch in mehr Geschäft nieder", sagt von Carlsburg FinanzBusiness, nennt aber keine Zahlen.
Die Sparkasse muss aufgrund richterlicher Anordnung ein Konto für die Partei führen. Das tut sie auch - und fühlt sich bei ihrem Widerstand von der Justiz ausgebremst, so ein Institutssprecher.
Bankkarten aus Holz sind der letzte Schrei, Kunden lieben sie. Die Institute aber zögern mit der Einführung. Das hat mit den Kosten zu tun - und der Frage, wie viel CO₂ die Karten wirklich einsparen.
Ein neues Produkt soll Finanzinstituten einen direkten Zugang zur Blockchain-Infrastruktur von Swiat ermöglichen. Bei Swiat rechnet man bis 2030 mit einem Wachstum digitaler Assets von 60 Prozent.
Das Kreditgeschäft nahm im Mai nur wenig Fahrt auf. Lediglich 0,3 Prozent mehr Kredite an Unternehmen und Privatleute wurden vergeben. Nun hoffen die Institute auf den Effekt der gesenkten Leitzinsen.
Die Vertreterversammlung der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg stimmte dem Verschmelzungsvertrag mit der Frankfurter Volksbank zu. Damit ist die Fusion endgültig beschlossen.
Bankkarten aus Holz sind der letzte Schrei, Kunden lieben sie. Die Institute aber zögern mit der Einführung. Das hat mit den Kosten zu tun - und der Frage, wie viel CO₂ die Karten wirklich einsparen.
Bernd Förtsch hat seine anhaltende Kritik an Aufsichtsratschef Martin Korbmacher bekräftigt. So fordert Förtsch erneut, dass dieser seinen Vorsitz abgibt.
Das Institut hat nach den Worten von Ex-Risikovorstand Marcus Chromik schon früh Verdacht im Betrugsskandal geschöpft. Und keinen schnellen Ausweg gefunden.