JP Morgan erwirbt knapp 75 Prozent an Volkswagen Payments, dem Zahlungsgeschäft der VW-Tochter Volkswagen Financial Services. Dazu hat die US-amerikanische Bank eine strategische Vereinbarung mit Volkswagen Financial Services getroffen, vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden, wie die Bank heute mitteilte.
Breiterer Zugang für Automobilsektor und darüber hinaus
Die Transaktion werde die digitalen Zahlungsmöglichkeiten der Bank erweitern und die Plattform für die breitere Automobilindustrie zugänglich machen. Im Laufe der Zeit soll Volkswagen Payments dann für neue Märkte und Branchen außerhalb des Automobilsektors entwickelt werden, in denen "mobilitätsorientierte Zahlungen eine zentrale Rolle spielen", kündigten beide Partner an.
Volkswagen Financial Services hält weiter Anteile
Volkswagen Financial Services bleibe weiterhin Anteilseigner und die Plattform werde weiterhin Zahlungen im gesamten Volkswagen Netzwerk für alle Marken des Volkswagen-Konzerns weltweit ermöglichen, heißt es weiter. Der Abschluss der Transaktion werde - vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden für das erste Halbjahr 2022 erwartet. Zum Kaufpreis machte JP Morgan keine Angaben.
Commerzbank-Chef Manfred Knof erwartet von der Übernahme durch JP Morgan eher geringe Auswirkungen auf die Finanzbranche insgesamt. "Das Geschäft ist ein spezielles Segment. Ich sehe in der Übernahme eher eine Strategieanpassung der Autoindustrie", sagte er am Mittwoch in einer ersten Reaktion beim Handelsblatt-Bankengipfel.
Volkswagen Payments besteht seit 2017
Volkswagen Payments wurde 2017 in Luxemburg gegründet und betreibt eine Zahlungsplattform für die Automobilbranche. Das Unternehmen ist in 32 Märkten weltweit tätig und bietet eine Reihe von digitalen Zahlungsdiensten für das gesamte Ökosystem rund ums Auto an: Kauf und Leasing, Zahlungen im Fahrzeug, Tanken und Aufladen von Elektrofahrzeugen, Parken und abonnementbasierte Dienste wie Versicherungen und Unterhaltung im Fahrzeug.