Falschgeldumlauf in Deutschland und Europa sinkt im ersten Halbjahr weiter

Die Bundesbank registriert weniger Blüten, damit sinkt auch die Schadenssumme - im ersten Halbjahr auf etwas über 1 Mio. Euro. Auslöser: die Corona-Einschränkungen. 
Ein Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank zeigt gefälschte und sichergestellte 20-Euro-Noten. | Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
Ein Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank zeigt gefälschte und sichergestellte 20-Euro-Noten. | Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
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Die Corona-Einschränkungen in Handel und Gastronomie haben die Falschgeldzahlen im ersten Halbjahr 2021 weiter gedrückt. Sowohl in Deutschland als auch in Europa sank die Anzahl der sichergestellten Blüten, wie die Deutsche Bundesbank am Freitag in Frankfurt mitteilte. Auch die Schadenssumme war rückläufig.

13 Prozent weniger Falschgeld im ersten Halbjahr

21.356 gefälschte Euro-Banknoten zogen Polizei, Handel und Banken demnach in Deutschland in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres aus dem Verkehr. Das waren 13 Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2020 (24.633). Der Schaden schrumpfte von seinerzeit gut 1,2 Mio. Euro um 16 Prozent auf etwas über 1 Mio. Euro.

Europaweit registrierten die Euro-Notenbanken im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 167.000 gefälschte Euro-Banknoten im Gesamtwert von 8 Mio. Euro. Damit setzte sich der seit der zweiten Jahreshälfte 2019 zu beobachtende rückläufige Trend fort.

Im ersten Halbjahr 2020 waren es nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) 240.000 Falschnoten, in der zweiten Jahreshälfte 2020 dann 220.000 Stück. Der Schaden durch Falschgeld für ganz Europa summierte sich 2020 auf 21,5 Mio. Euro.

"Die Falschgeldzahlen sind deutlich zurückgegangen", bilanzierte Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann. "Grund dafür waren die Corona-Einschränkungen. Die Konsummöglichkeiten waren gerade in den Bereichen, in denen Bargeld eine bedeutende Rolle spielt, stark eingeschränkt."

Kriminelle setzen auf "Movie Money"

Mit neuen Sicherheitsmerkmalen haben die Währungshüter die europäische Gemeinschaftswährung in den vergangenen Jahren fälschungssicherer gemacht.

Kriminelle setzen seit einiger Zeit vermehrt auf nachgemachte Geldscheine, die im Internet unter den Begriffen "Movie Money" oder "Prop copy" als Spielgeld oder Filmrequisite angeboten werden.

Diese trieben die Zahl der Blüten vor allem beim 10-Euro-Schein und beim 20-Euro-Schein nach oben. Mit einem Anteil von rund 41 Prozent an der Gesamtzahl der Fälschungen in Deutschland hat der 20-Euro-Schein den Fünfziger im ersten Halbjahr 2021 überholt.

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