Auch die ausgeklügeltsten quantitativen Modelle können daneben liegen. So erging es dem Team um Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater bei der Vorhersage um den Sieg bei der Fußball-Europameisterschaft.
Ginge es nämlich nach den Simulationen, die die Deka durchführte, wäre Belgien gestern im Londoner Wembley-Stadion Fußballeuropameister geworden - und nicht Italien.
Deutschland wird Europameister: Die Chance liegt bei 3,4 Prozent, sagt Ulrich Kater
Kater hatte nach 100.000 Simultationen prognostiziert, dass Belgien die besten Chancen hat, Europas-Fußballkrone zu erringen. Die Wahrscheinlichkeit hatte die Deka mit über 20 Prozent berechnet. Dass Belgien bislang noch kein großes Turnier gewonnen hatte, fochte Kater nicht an. Es kam anders: Im Viertelfinalduell in der Münchener Allianz-Arena war für Belgien Schluss. Gegen den späteren Europameister Italien gab es eine 1-2-Niederlage.
Co-Favorit Frankreich scheiterte
Schlimmer noch erwischte es Frankreich. Auf 18 Prozent bezifferte Kater die Chance für die Blauen, den Titel zu holen. Doch schon im Achtelfinale gegen die Schweiz kam das Aus im Elfmeterschießen: Vielleicht die größte Überraschung des Turniers und schwer zu prognostizieren.
Die Spanier, denen die Deka die drittgrößten Chancen auf den Titelgewinn eingeräumt hatte, schafften es immerhin ins Halbfinale, wo sich der dreifache Europameister nach dem Elfmeterschießen geschlagen geben mussten.
England hatte eine Zehn-Prozent-Chance
Die Wahrscheinlichkeit, dass England den Fußball nach 55 Jahren nach Hause holt, sah Kater lediglich bei zehn Prozent. Ein paar mehr verwandelte Elfer im Finale, und die "Three Lions" hätten es geschafft.
Nur in einer Prognose lag Kater - leider - goldrichtig. Deutschlands zweiten Platz in der Vorrunde hat Kater ebenso treffsicher prognostiziert, wie den letzten Arbeitstag von Bundestrainer Joachim Löw: den 29. Juni beim Achtelfinal-Aus in Wembley gegen England.