Grenke wird BaFin-Bericht nicht veröffentlichen

Der Leasingspezialist Grenke will den Abschlussbericht der Finanzaufsicht Bafin zur Sonderprüfung durch die Behörde nicht veröffentlichen. "In dem sehr umfänglichen Bericht der von der Bafin beauftragten Wirtschaftsprüfungskanzlei Mazars werden Kundenklarnamen genannt und detailliert aufgezeigt, mit welchen Scoring-Prozessen wir Kunden prüfen", sagte Aufsichtsratschef Ernst-Moritz Lipp im Interview der FAZ.
"Es ist nicht nur legitim, dass wir Wettbewerbern nicht Geheimnisse unseres Geschäftsmodells verraten, sondern wir sind auch gegenüber unseren Aktionären dazu verpflichtet", sagte der Chefkontrolleur.
Grenke hatte ein Zwischenergebnis der Sonderprüfung bereits im Februar veröffentlicht und sah sich da bereits großteils entlastet. Die meisten Vorwürfe, denen sich der Konzern seit vergangenen Herbst ausgesetzt sah, seien "absolut haltlos", sagte Lipp nun.
"Wir sind heute der bestgeprüfte Finanzdienstleister in ganz Europa", fügte er an.
Eine Entscheidung, ob Grenke gegen die Manipulationsvorwürfe des Shortsellers Fraser Perring gerichtliche Schritte einleiten werde, sei noch nicht gefallen, sagte Lipp. Weder der Aufsichtsrat noch der Vorstand habe Kontakt mit Perring gehabt.
Die Kosten für externe Prüfer und Berater im Zuge der Aufarbeitung der Vorwürfe beziffert Lipp mit rund 25 Mio. Euro. Die im Unternehmen angefallen Kosten seien dabei noch nicht erfasst, ergänzt Lipp.
Am Dienstag hatte Grenke bekanntgegeben, dass Firmengründer Wolfgang Grenke sein Aufsichtsratsmandat bei der anstehendenden Hauptversammlung Ende Juli endgültig aufgebe. Die Hälfte des Aufsichtsrats wird neu besetzt.