Großbritannien pocht auf Ausnahmen für Banken bei globaler Steuerreform

Der europäischen Bankenlandschaft droht Wettbewerbsverzerrung. Großbritannien pocht nach Informationen der "Financial Times" darauf, dass in London beheimatete Institute bei der weltweiten Steuerreform ausgenommen werden.
Der britische Finanzminister Rishi Sunak beim G7 Treffen am vergangenen Wochenende. | Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Alberto Pezzali
Der britische Finanzminister Rishi Sunak beim G7 Treffen am vergangenen Wochenende. | Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Alberto Pezzali
Reuters

Großbritannien pocht auf Ausnahmen für seine Banken bei der geplanten weltweiten Steuerreform. Finanzminister Rishi Sunak befürchte sonst Nachteile für global agierende Institute mit Sitz in London, berichtete die Zeitung "Financial Times" (FT) mit Verweis auf Informationen aus dem Umfeld der Verhandlungen.

Ein Insider sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Industriestaaten-Organisation OECD, die die Pläne für die Steuerreform koordiniert, habe schon 2020 vorgeschlagen, dass es Ausnahmen für Banken geben könnte.

Die sieben führenden Industrienationen (G7), zu denen auch Großbritannien zählt, hatten sich am Wochenende auf ein Grundgerüst für die Steuerreform verständigt. Herzstück ist eine Mindeststeuer für Großkonzerne in Höhe von mindestens 15 Prozent.

Beim G7-Finanzministertreffen angesprochen

Außerdem sollen bei den 100 größten und profitabelsten Konzernen der Welt die Besteuerungsrechte zwischen den Ländern neu verteilt werden - zugunsten von Staaten mit großen Verbrauchermärkten. Sunak hatte nach den Verhandlungen von einem historischen Steuerdeal gesprochen. Laut "FT" hat er seine Bedenken bei dem Treffen der G7-Finanzminister angesprochen.

Großbritannien will seine Banken nach dem Brexit, der den Instituten den Marktzugang zur EU abgeschnitten hat, offenbar vor weiterem Ungemach schützen. London ist das größte Finanzzentrum in Europa. Der Branchenverband UK Finance betonte, der Standort müsse auch bei einer Steuerreform attraktiv und wettbewerbsfähig bleiben.

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