Credit-Suisse-Großaktionär fordert Lohnverzicht von Verwaltungsratschef

US-Vermögensverwalter Harris Associates und der Schweizer Stimmrechtsvertreter Ethos sehen die Affäre um den US-Hedgefonds Archegos kritisch und fordern Konsequenzen von der Führungsmannschaft der Credit Suisse.
Ein Schild der Credit Suisse | Foto: picture alliance/KEYSTONE | URS FLUEELER
Ein Schild der Credit Suisse | Foto: picture alliance/KEYSTONE | URS FLUEELER
Ulrike Barth, dpa

Das Debakel rund um den US-Hedgefonds Archegos soll laut Insidern nach dem Willen eines Großaktionärs finanzielle Folgen für die Führungsspitze der Großbank Credit Suisse haben. Der US-Vermögensverwalter Harris Associates fordere den scheidenden Verwaltungsratspräsidenten Urs Rohner zum Verzicht auf, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag.

Harris Associates fordert Verzicht von Rohner

Demnach schrieb David Herro von Harris Associates, er halte es wegen der jüngsten Ereignisse und der bisherigen Entwicklung für angemessen, dass Rohner auf eine weitere Vergütung durch die Credit Suisse verzichte.

Der US-Vermögensverwalter Harris ist mit einem Anteil von rund fünf Prozent einer der größten Anteilseigner der Credit Suisse. Herro, der die Investitionen von Harris leitet, hatte bereits im vergangenen Jahr die Absetzung Rohners gefordert.

Gemäß dem Schweizer "Tagesanzeiger" bläst der Stimmrechtsvertreter Ethos ins gleiche Horn. Die in Genf ansässige und 1997 gegründete Ethos empfehle den Aktionären, bei der Generalversammlung am 30. April wegen möglicher Auswirkungen der Affäre auf die Credit Suisse gegen die Entlastung des Verwaltungsrates und gegen die Bonusanträge des Managements für das Jahr 2020 zu stimmen. Ethos, die sich ausschließlich über Investoren finanziert, war am Dienstag zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Hohe Verluste bei Credit Suisse und Nomura

Die Credit Suisse hatte gestern vor möglichen hohen Verlusten aus ihrem Engagement bei dem US-Hedgefonds Archegos gewarnt, ebenso wie die japanische Investmentbank Nomura.

Aus Kreisen hieß es, allein bei der eidgenössischen Bank könnten die Verluste zwischen drei bis vier Mrd. Dollar liegen. Nomura befürchtet laut Mitteilung einen Verlust von zwei Mrd. Dollar.

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