IKB zahlt wieder eine Dividende

Die Deutsche Industriebank präsentiert im Rumpfgeschäftsjahr 2020 gute Zahlen, weil sie kräftig gespart und ihr Geschäftsmodell umgestellt hat. Nun sollen - erstmals nach 15 Jahren - wieder Dividenden in Höhe von insgesamt 164 Mio. Euro ausgeschüttet werden.
Der Chef der Deutsche Industriebank Michael Wiedmann | Foto: IKB
Der Chef der Deutsche Industriebank Michael Wiedmann | Foto: IKB

"Die Geschäftsjahresergebnisse haben unsere Erwartungen mehr als erfüllt", sagt der Chef der IKB Deutsche Industriebank Michael Wiedmann zu den heute präsentierten Zahlen für das Rumpfgeschäftsjahr 2020 (vom 1. April bis 31. Dezember 2020). "Unser fokussiertes Geschäftsmodell ist ein Garant für verlässliche Ergebnisse und stabile Dividenden", so der Vorstandsvorsitzende.

Trotz der anhaltenden COVID-19-Pandemie habe man ein gutes Ergebnis erzielt. So stieg der Konzernüberschuss nach Steuern aus dem operativen Geschäft auf 73 Mio. Euro und hat damit die eigene Prognose von 60 Mio. Euro übertroffen.

Darin enthalten war die Auflösung einer Steuerrückstellung in Höhe von 10 Mio. Euro. Zudem gelang es, die Kosten massiv zu drücken, die Cost-Income-Ratio sank von 65 Prozent auf 56 Prozent. Zu Verdanken habe man das der Ausrichtung "auf einfache Strukturen, profitable Produkte und konsequentes Kostenmanagement", so die IKB in einer Mitteilung.

Das gute Ergebnis resultiert vor allem aus dem robusten Zinsüberschuss in Höhe von 165 Mio. Euro , der das Resultat eines stabilen Kundenportfolios, einer selektiven Kreditvergabe und einer strikten Preis- und Margendisziplin sei.

Der Rückgang des Provisionsüberschusses auf 20 Mio. Euro sei dagegen der gezielten Anpassung der Struktur des Neugeschäfts mit Fokus auf Fördermittelkredite aus dem KfW-Sonderkreditprogramm geschuldet. Zudem gab es eine zurückhaltende Nachfrage im Eigenmittelgeschäft und damit verbunden geringere Provisionserträgen aus Strukturierungen. Für die kommende Jahre erwartet man hier eine Normalisierung des Geschäfts.

Kräftig gespart

Ihren Kostenblock hat die IKB zuletzt deutlich reduziert, so sank der Verwaltungsaufwand auf 104 Mio. Euro (156 Mio. Euro in 2019/20) und ist das Ergebnis einer konsequenten Kostendisziplin. "Die Einsparungen kommen insbesondere aus Optimierungsmaßnahmen bei den IT- und Raumkosten sowie Rechts- und Beraterkosten", so die IKB in einer Mitteilung.

Auch im kommenden Jahr soll diese Kurs laut einem Sprecher der IKB beibehalten werden, weiter Einsparungen bei IT, Raumkosten und Beratern seien geplant.

Erstmals nach 15 Jahren Dividenden

Die wichtigste Nachricht für die Aktionäre dürfte aber sein, dass man nach 15 Jahren wieder in die Dividendenausschüttung einsteigt. Angesichts der positiven Entwicklungen und der erfolgreich abgeschlossenen Transformation der Bank, hat der Vorstand der Hauptversammlung eine Dividendenzahlung vorgeschlagen.

Zwar berücksichtige man die Empfehlung von EZB und BaFin, weiterhin bis zum 30. September 2021 sehr restriktiv mit Ausschüttungen umzugehen und bei der Auszahlung von Dividenden zurückhaltend zu sein. Trotzdem plant die IKB schon jetzt für das Geschäftsjahr 2020 Auszahlung einer Dividende in zwei Schritten: Zunächst sollen 12 Mio. Euro an die Aktionäre fließen, für das vierte Quartal ist dann eine zusätzliche Auszahlung von 152 Mio. Euro geplant.

Künftig strebt der Vorstand eine Dividendenpolitik für die Gewinnverwendung von 60 bis 80 Prozent des Jahresgewinns nach Steuern an - sofern keine wirtschaftlichen oder sonstigen Gründe dagegensprechen.

Rosige Aussichten trotz Corona

In ihrer Risikoeinschätzung sieht sich die Bank trotz der Unwägbarkeiten aufgrund der Corona-Pandemie gut  aufgestellt. Für das Geschäftsjahr 2021 plant sie daher den Zins- und Provisionsüberschuss auf etwa 250 Mio. Euro zu steigern. Für das Geschäftsjahr 2021 geht die Bank zudem von einem deutlich ansteigenden Neugeschäftsvolumen bei Kreditprodukten von etwa 2,5 Mrd. Euro aus, der Überschuss soll dann auf nahezu 100 Mio. Euro steigen.

Derzeit bezeichnet die IKB ihr Kreditbuch als "robust". Nur ein geringen Anteil stamme aus von der Coronavirus-Pandemie besonders betroffenen Branchen, in Zahlen sind das rund 183 Mio. Euro bei einem Gesamtvolumen von 9,4 Mrd. Euro des gesammten Kreditbuches.

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Die GLS Bank ist bislang die einzige Bank, die Debitkarten aus Holz standardmäßig ausgibt. | Foto: GLS Bank

Zweifel an Nachhaltigkeit der neuen Genossen-Holzkarte

Für Abonnenten

Lesen Sie auch