GFT erzielt 2020 mehr Umsatz, bleibt beim Gewinn aber deutlich unter Vorjahr
Dreiviertel seines weltweiten Umsatzes hat der IT-Dienstleister zuletzt mit Banken erwirtschaftet - will davon aber dringend weg: So soll GFT profitabler zu werden.
Nach dem ersten Halbjahr 2020 musste GFT Technologies einen Gewinneinbruch melden – zum Jahresende hin lief es für den IT-Dienstleister zwar wieder besser, komplett erholt hat sich das EBIT jedoch nicht: Der operative Gewinn liegt 23 Prozent unter dem Vorjahr 2019, das Konzernergebnis 27 Prozent, teilte der Konzern auf Basis vorläufiger Zahlen mit.
Der Umsatz ging indessen weiter nach oben: Weltweit stiegen die Erlöse um vier Prozent auf knapp 445 Mio. Euro. CEO Marika Lulay sieht das Unternehmen auf gutem Weg.
"2020 war ein ereignisreiches Jahr; wir haben uns schnell und erfolgreich den veränderten Gegebenheiten angepasst", sagt sie in der Mitteilung. "Dass wir unsere Prognose beim Umsatz übertroffen haben, zeigt die Stärke unseres Geschäftsmodells und unserer Strategie."
GFT macht sich unabhängiger von Banken
Helfen soll dabei die bereits im vergangenen Jahr angestoßene Diversifizierung: Das Unternehmen will sich unabhängiger von seinen Top-2-Kunden machen. 2020 steuerten die Top-2 noch 21 Prozent zum Gesamtumsatz bei, soll deren Anteil im laufenden Jahr bereits auf 16 Prozent sinken – was aber auch bedeutet, dass Banken als Kundengruppe insgesamt an Relevanz verlieren.
Dreiviertel des Umsatzes entfielen zuletzt (2020) auf Banken weltweit, 14 Prozent auf Versicherungen und elf Prozent auf das dritte Segment, Industrie & Sonstige.
Das dreht sich gerade: "Die Nachfrage nach Guidewire-Lösungen für die Versicherungswirtschaft wird nochmals deutlich zunehmen", so das Unternehmen. 2021 werde der Umsatzanteil, den man im Geschäft mit Versicherungen erreiche, auf voraussichtlich 18 Prozent steigen. Zudem rechnet GFT Technologies mit einem Einnahmenplus im Segment Industrie & Sonstige und peilt in diesem Segment für 2021 einen Umsatzanteil von 13 Prozent an.
Cloud-Anteil soll 2021 auf 50 Prozent steigen
Auf Zuwächse hofft der Stuttgarter Konzern vor allem bei Technologien wie DLT/Blockchain, künstliche Intelligenz, Data Analytics, DevOps und vor allem dem Geschäft mit Cloud-Lösungen: Weil das Interesse hier weiter stark zunehme, werde die Technologie im laufenden Jahr etwa die Hälfte zum Gesamtumsatz beitragen (2020: 42 Prozent).
Insgesamt prognostiziert GFT für das Jahr 2021 ein Umsatzwachstum von acht Prozent auf 480 Mio. Euro – und will dann auch beim Ergebnis wieder besser dastehen: Das bereinigte EBITDA werde voraussichtlich deutlich um 18 Prozent auf 50 Mio. Euro ansteigen (2020: 42,52 Mio. Euro). Beim EBT erwartet GFT sogar einen Anstieg um 70 Prozent auf 24 Mio. Euro (2020: 14,11 Mio. Euro).
Deutschland auf Platz 4 mit sinkendem Volumen
Deutschland erreichte im GFT-Ranking der wichtigsten Märkte im vergangenen Jahr mit einem Umsatzanteil von zwölf Prozent nach Spanien, Großbritannien und Italien den vierten Platz. Große Schritte voran ging es dabei nicht: Die Einnahmen sanken hierzulande um vier Prozent auf 50,9 Mi. Euro.
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