Die Loyalität zur Hausbank sinkt weiter

Eine Umfrage des Kreditkartenanbieters Mastercard ergab, dass jeder zweite Deutsche den Wechsel zu einer Digitalbank erwägt. Der Trend hin zu Multibanking-Apps nimmt zu.
Symbolbild. | Foto: picture alliance / Bildagentur-online/Blend Images
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Schlechte Nachrichten für etablierte Geschäftsbanken: Jeder zweite Deutsche kann sich vorstellen, zu einer Digitalbank zu wechseln. So lautet das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Kreditkarten-Konzern Mastercard.

Laut diesjähriger Umfrage liegt die Wechselbereitschaft in Deutschland bei 51 Prozent der Befragten, und somit elf Prozentpunkte höher als noch im Vorjahr. Einziges Trostpflaster für die deutschen Institute: In Europa ist die Loyalität gegenüber der Hausbank noch geringer ausgeprägt. Hier können sich 62 Prozent der Verbraucher den Wechsel zu einer Digitalbank vorstellen, ein Jahr zuvor waren es noch 54 Prozent.

"Mit der verstärkten Nutzung digitaler Angebote verändern sich auch die Ansprüche der Verbraucher. Digitale Bankangebote müssen intuitiv und einfach zu bedienen sein und gleichzeitig höchste Sicherheitsstandards erfüllen", so Peter Bakenecker, Division President für Deutschland und die Schweiz bei Mastercard, in einer Mitteilung.

Open Banking gewinnt an Fahrt

Auch das Thema Open Banking gewinnt an Bedeutung. Bereits 17 Prozent der deutschen Bankkunden nutzen bankenunabhängige und kontoübergreifende Apps, um einen besseren Überblick über seine Finanzen zu erhalten. 2019 lag der Wert nur bei acht Prozent, was wohl auch der zunehmenden Verbreitung solcher Applikationen geschuldet ist. Und ihre Popularität wächst: Denn weitere 31 Prozent, zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, würden so ein Angebot nutzen, stünde es ihnen zur Verfügung.

Auch die ING denkt wieder über Multibanking nach

Zwar glaubt die große Mehrheit der Deutschen, nämlich 83 Prozent, dass es auch in zehn Jahren noch Bankfilialen geben wird, und Banken gehören mit 59 Prozent zu den "mit Abstand vertrauenswürdigsten Quellen, wenn es um Informationen zur Verwaltung des eigenen Geldes geht", heißt es in der Studie. Allerdings ist auch hier die Tendenz sinkend. Ein Jahr zuvor lag der Wert noch bei 64 Prozent.

Digitale Quellen

Auch in punkto Information holen digitale Quellen auf. Hatten im vergangenen Jahr lediglich sieben Prozent der Deutschen Vertrauen in die beratenden Funktionen von Apps aus dem Finanzbereich, sind es in diesem Jahr bereits 15 Prozent.

Es ist nach 2017 und 2019 die dritte Befragung dieser Art, die Finer Weston Data Analysis im Auftrag von Mastercard durchgeführt hat. Die Antworten entstammen Interviews mit insgesamt 9605 Personen aus zwölf europäischen Märkten. In Deutschland wurden 1000 Personen befragt.

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