Achleitner ist Spitzenverdiener unter den Dax-30-Aufsichtsratschefs

Deutsche-Bank-Chefkontrolleur Paul Achleitner bekommt die höchste Vergütung unter den Dax-30-Aufsichtsratschefs. Das zeigt eine Studie des Anlegerschutzvereins DSW.
Paul Achleitner ist der bestbezahlte Chefkontrolleur im Dax | Foto: picture alliance
Paul Achleitner ist der bestbezahlte Chefkontrolleur im Dax | Foto: picture alliance
DPA, Ulrike Barth

(Ergänzt: Ranking der "mächtigsten" Aufsichtsräte)

Erneut ist Paul Achleitner ist der bestbezahlte Chefkontrolleur im Dax. Der Manager erhielt im vergangenen Jahr rund 900.000 Euro, knapp fünf Prozent mehr als 2018, zeigt eine Studie des Anlegerschutzvereins DSW.

Auf Achleitner folgt mit 640.000 Euro BMW-Aufsichtsratschef Norbert Reithofer vor Siemens-Chefkontrolleur Jim Hagemann Snabe mit 612.500 Euro, heißt es in dem Papier, das am Donnerstag in Frankfurt vorgestellt wurde.

Deutsche Bank zahlt 6,1 Mio für den Aufsichtsrat

Auch in punkto Gesamtvergütung hält die Deutsche Bank erneut ihren Spitzenplatz unter den Dax-Unternehmen: Die Bank zahlte laut der Studie 2019 gut 6,1 Mio. Euro an den 20-köpfigen Aufsichtsrat, 6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Bank hatte zwei zusätzliche Ausschüsse eingerichtet.

Bei der Frage, wer der mächtigste Aufsichtsrat in Deutschland muss sich Achleitner allerdings hinten anstellen. Er teilt sich Platz drei mit Norbert Winkeljohann, dem neuen Aufsichtsratschef von Bayer. Platz belegt laut DWS Nikolaus von Bomhard, der in den beiden Kontrollgremien der Deutschen Post und der Münchener Rück sitzt und bei beiden Unternehmen insgesamt fünf wichtige Ausschüsse leitet. Auf Rang zwei folgt Michael Diekmann, Chefaufseher bei der Allianz und zudem in den Kontrollgremien von Fresenius sowie Siemens vertreten.

Aufsichtsräte kosten weniger

Insgesamt überwiesen die 30 Dax-Konzerne für das Geschäftsjahr 2019 rund 83,4 Mio. Euro an ihre Kontrolleure - 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Grund sei die veränderte Dax-Zusammensetzung, so die DSW: Die Lufthansa, Thyssenkrupp und Wirecard mussten den DAX verlassen, während der Lieferdienst Delivery Hero, Deutsche Wohnen und der Triebwerkspezialist MTU Aero Engines dazu kamen.

"Der Einfluss des Gremiums sollte keinesfalls unterschätzt werden", sagte Jella Benner-Heinacher, stellvertretende DSW-Hauptgeschäftsführerin. So habe die Insolvenz des Zahlungsabwicklers Wirecard, wo Kontrollen versagten, Missstände deutlich gemacht.

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) untersucht seit 18 Jahren unter anderem, wie sich Vergütung, Transparenz und Arbeitsbelastung der Aufsichtsräte verändert haben - auch mit Blick auf eine Überdehnung mit zu vielen Posten oder zu lange Zeiten im Aufsichtsrat.

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