EU denkt über Netzwerk nationaler Bad Banks nach

Die Maßnahme dient zur Absicherung angesichts des befürchteten Anstiegs notleidender Kredite. Auch Altlasten aus der letzten Finanzkrise gefährdeten Wirtschaftswachstum und Finanzstabilität.
Markus Ferber (CSU), Abgeordneter im Europaparlament | Foto: picture alliance / Sven Simon
Markus Ferber (CSU), Abgeordneter im Europaparlament | Foto: picture alliance / Sven Simon

Die EU-Kommission erwägt, ein Netzwerk an nationalen Bad Banks aufzubauen, wie die Börsen-Zeitung am Samstag berichtete. Dies soll als Präventiv-Maßnahme für den erwarteten Anstieg an notleidenden Krediten (non-performing loans -NPLs) in den Bank-Bilanzen dienen.

Netzwerk zur Schaffung von Synergien

Ein solches Bad-Banks-Netzwerk könne bei angemessener Steuerung erhebliche Synergien und externe Effekte ermöglichen und die kollektive Wirksamkeit nationaler Bad Banks in der gesamten EU verbessern, hieß es.

Das Netzwerk ermögliche es, dass die nationalen Bad Banks und ihre Vermögenswerte auf direkte Weise für mehrere Gerichtsbarkeiten geöffnet würden.

Zuletzt hatten die europäischen Banken Fortschritte beim Abbau fauler Kredite verzeichnet, wie aus der EZB-Bankenstatistik vom 6. Oktober hervor geht.

Altlasten der letzten Finanzkrise

Dennoch gebe es zum Teil noch immer hohe Altlasten aus der letzten Finanzkrise, insbesondere bei südeuropäischen Instituten. Dies berge Risiken für das Wirtschaftswachstum und für die Finanzstabilität.

Hinzu komme, dass die Corona-Krise in der kommenden Zeit aller Voraussicht nach zu einer Verschlechterung der Vermögensqualität in den Bankbilanzen führen werde.

Laut Börsen-Zeitung ist das geplante Netzwerk eine der Säulen im Zuge einer neuen NPL-Strategie. Weitere Maßnahmen umfassen die Entwicklung von Sekundärmärkten für NPLs und eine Reform der Insolvenzrahmen.

CSU-Finanzexperte Markus Ferber verwies laut Börsen-Zeitung auf die Lehren der letzten Finanzkrise: "Ein Netzwerk nationaler Bad Banks ist angesichts der erheblichen Unterschiede im Bereich Besteuerung und Insolvenzrecht der einzig gangbare Weg".

Ein solcher Ansatz stelle nach Einschätzung des Europa-Abgeordneten zudem sicher, dass nicht "durch die Hintertür Risiken vergemeinschaftet werden".

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