Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank wird bei seiner turnusgemäßen Sitzung in der kommenden Woche wohl an seinem bisherigen Kurs festhalten und sich für eine Beibehaltung des Nullzinses und die Aktivierung neuer Kreditprogramme aussprechen. Im Mittelpunkt dürfte das neue Main Street Lending Program (MSLP) stehen, welches von der Federal Reserve Bank von Boston verwaltet wird. Das berichtet die Börsen-Zeitung.
Das Programm ziele darauf ab, Unternehmen zu stützen, die zu groß sind, um Darlehen unter dem im März verabschiedeten Konjunkturpaket zu erhalten, aber dennoch auf Finanzhilfen angewiesen sind. Zudem werde erwartet, dass Fed-Chef Jerome Powell auf die gerade erweiterte Municipal Liquidity Facility (MLF) eingehen wird. Damit sollen die Haushalte von Staaten und Gemeinden entlastet werden, die sich mit Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie finanziell übernommen hatten.
Nein zum Negativzins bleibt wohl bestehen
Zudem wird Notenbankchef Powell die ablehnende Haltung der Fed gegenüber einem Negativzins aller Voraussicht nach bestätigen.
Zuletzt hatte er gesagt, dass dies angesichts des nahezu unbegrenzten geldpolitischen Instrumentariums, über welches die Währungshüter verfügen, zu weit gehen würde und zudem unklar sei, welche unerwünschten Begleiterscheinungen ein Negativzins entfalten könne. Davon abgesehen werde man aber unter Berücksichtigung sämtlicher aktueller Konjunkturdaten weitere Schritte unternehmen, bei denen das MSLP nun im Mittelpunkt steht.
US-Notenbanker sprechen sich gegen negative Leitzinsen aus