Smartbroker bekommt Finanzspritze

Wallstreet:online, DZ Bank und Berliner Volksbank schiessen Geld nach, um das schnelle Wachstum des Online-Brokers noch weiter anzukurbeln.
Broker an der Frankfurter Börse | Foto: picture alliance/Ulrich Baumgarten
Broker an der Frankfurter Börse | Foto: picture alliance/Ulrich Baumgarten

Die wallstreet:online-Gruppe erhöht die Investitionen in den von ihr vermarkteten Online-Broker, den Smartbroker. Anstelle der ursprünglich geplanten vier Mio. Euro, die über einen Zeitraum von zwei Jahren investiert werden sollten, fliessen nun allein für das Jahr 2020 rund 5,8 Mio. Euro in den Online-Broker.

Die Finanzierung soll aus den vorhandenen Mitteln der wallstreet:online AG sowie aus von der DZ Bank und der Berliner Volksbank bereitgestelltem Fremdkapital erfolgen. Eine Kapitalerhöhung ist nicht geplant.

Das zusätzliche Geld ist vor allem für erweiterte Marketingmaßnahmen sowie technische Verbesserungen gedacht. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens am Mittwoch (6. Mai) hervor.

Schnelles Wachstum

Grund für die Aufstockung ist das schnelle Wachstum der vergangenen Monate: Die Betreibergesellschaft des Smartbrokers, die ebenfalls in Berlin ansässige wallstreet:online capital AG, hatte bislang mit bis zu 30.000 Kunden für das gesamte Jahr 2020 gerechnet. Ende April konnte der Finanzdienstleister nach eigenen Angaben aber bereits mehr als 20.000 Smartbroker-Kunden begrüßen.

Die Masse an Depoteröffnungen brachte allerdings auch deutlich gestiegene Kosten mit sich – sowohl in der Vermarktung als auch in der Betreuung von Kunden und der dafür nötigen Infrastruktur. So wurde zum Beispiel die Personalstärke am Service-Telefon ausgebaut, um die Erreichbarkeit weiterhin sicherstellen zu können.

Kampfansage an den Wettbewerb

Smartbroker plant zudem, bald die Gebühren zu senken „Wir wollen so bald wie möglich Zero-Fee-Trading mit den Leistungen eines Full-Service-Brokers vereinen“, erklärt Thomas Soltau, Vorstand der wallstreet:online capital AG. „Unser Ziel lautet: Trading so günstig wie irgend möglich.“

Langfristig soll der Smartbroker deutlich stärker mit den eigenen Börsenportalen zusammenwachsen, sodass Trades künftig bereits mit wenigen Klicks von den wallstreet:online-Seiten heraus abgewickelt werden können.

Erste Mitte April 2020 hatte sich die wallstreet:online AG von ihrer Beteiligung an Trade Republic getrennt, um den eigenen Smartbroker stärker zu promoten.

Wallstreet Online steigt bei Trade Republic aus, will eigenen Smartbroker ausbauen 

Jetzt teilen

Zum Newsletter anmelden

Bleiben Sie mit unserem Newsletter immer auf dem aktuellen Stand der Entwicklungen Ihrer Branche.

Newsletter-Bedingungen

Die jüngsten FinanzBusiness-Artikel

Die GLS Bank ist bislang die einzige Bank, die Debitkarten aus Holz standardmäßig ausgibt. | Foto: GLS Bank

Zweifel an Nachhaltigkeit der neuen Genossen-Holzkarte

Für Abonnenten

Lesen Sie auch