Der Shutdown der Wirtschaft im Zuge der Corona-Krise schlägt auf das Recruiting durch. Arbeitsantritte werden verschoben, Stellenanzeigen zurückgezogen. Eine Nachfrage beim Stellenportal Stepstone hat ergeben, dass auch die Bankenbranche betroffen ist.
Nach Angaben von Stepstone ist besonders ab der zweiten März-Woche die Zahl der veröffentlichen Stellen für Fachkräfte aus dem Bereich Banken, Finanzdienstleistungen und Versicherungen um circa 50 Prozent eingebrochen.
Kreditanalysten gesucht
Auf Nachfrage von FinanzBusiness sind indes nach wie vor Fachkräfte im Bereich Kreditanalyse gefragt. Diesen Trend vermutet auch der Personaldienstleister Randstad Holding für die Zukunft. Insgesamt kann der Anbieter von Zeitarbeitskräften für den Bankensektor noch keinen ausschlaggebenden Nachfragerückgang in der Branche feststellen.
"Weniger Stellen wurden hingegen zuletzt für die Bereiche Investment-Banking oder Mergers & Acquisitions veröffentlicht", heißt es von einem Sprecher bei Stepstone. Die in Berlin ansässige Stepstone GmbH gehört zur Axel Springer SE und ist mit über 3.000 Angestellten nach eigenen Angaben in über 20 Ländern aktiv.
Weniger Stellenanzeigen bei deutschen Fintechs
Auch in der deutschen Fintech-Branche gehen die Stellengesuche laut einem Bericht von FinanceFWD zurück. Demnach nahm N26 fast 70 Prozent der Stellenanzeigen offline, Raisin sogar an die 80 Prozent.
Die Gründe dafür liegt laut den Aussagen der Unternehmen vor allem an dem Problem des Onboardings der neuen Mitarbeiter.
Laut dem ifo Beschäftigungsbarometer wurden bereits Ende März branchenübergreifend die stärksten Rückgänge seit Beginn der Aufzeichnungen 2002 verzeichnet. Der Wert von 93,4 Punkte ist außerdem der niedrigste seit Januar 2010.