Der Übernahmeprozess ist entscheidend für Bindung von Sparkassen-Nachwuchskräften

Gut ausgebildete Nachwuchskräfte sollen in den Sparkassen gehalten werden - das ist das Ziel der Personaler. Knackpunkt ist der sogenannte Übernahmeprozess, zeigt eine aktuelle Befragung.
Von der Ausbildung in den Beruf (Symbolbild) | Foto: colourbox.com
Von der Ausbildung in den Beruf (Symbolbild) | Foto: colourbox.com

Ausbildung wird in den meisten Sparkassen großgeschrieben, gerade ist wieder ein neuer Jahregang ins Ausbildungsjahr gestartet. Wie schaffen es die Sparkassen, junge Mitarbeiter nach der Ausbildung langfristig an sich zu binden?

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat dazu im Rahmen des Projekts „Bankausbildung 2020“ eine umfangreiche Retentionbefragung durchgeführt und herausgefunden: Kommunikation ist ein wichtiger Schlüssel. Über die Ergebnisse berichten die Autoren in der Sparkassen-Zeitung.

Befragt wurden Auszubildende, junge Mitarbeitende bis drei Jahre nach Ausbildungsende sowie Personaler/innen und Vorstandsmitglieder in 129 Sparkassen in ganz Deutschland.

Was Auszubildende sich wünschen

Gezeigt hat sich, dass 72 Prozent der jungen Mitarbeitenden und 78 Prozent der Auszubildenden das Arbeitsklima positiv bewerten. Ihr Gehalt halten dagegen nur 49 Prozent der Auszubildenden und 36 Prozent der jungen Mitarbeitenden für angemessen.

Auch bei den Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es Verbesserungspoten­zial. Diese sehen nur 57 Prozent der jungen Mitarbeitenden als zufriedenstellend an. Bei den Auszubildenden sind es noch 76 Prozent.

Wichtige Motivationsstütze, um in der Bank zu bleiben, ist für die Auszubildenden und jungen Mitarbeitenden vor allem, dass Abteilungs- und Stellenwünsche berücksichtigt werden (mit jeweils 94 Prozent bei den Mitarbeitenden und Auszubildenden) sowie Karrierechancen und Weiterbildungsmöglich­keiten aufgezeigt werden (mit 95 Prozent bei den Auszubildenden bzw. 94 Prozent bei den Mitarbeitenden).

Eine frühe und transparente Kommunikation bewerten über 90 Prozent beider Gruppen als wesentlichen Faktor im Übernahmeprozess, um Unsicher­heiten und Unwissen zu vermeiden.

Unzufriedenheit mit dem Übernahmeprozess

Die Art, wie der Übernahmeprozess tatsächlich gestaltet wird, findet derzeit nur bei etwa 52 Prozent der Auszu­bil­denden und 63 Prozent der jungen Mitarbeitenden Anklang. Be­trach­tet man die einzelnen Ausbildungsjahre wird deutlich: Die Zufriedenheit mit dem Übernahmeprozess sinkt über den Verlauf der Ausbildung. Am schlechtesten wird er von Auszubildenden aus dem 2. Lehrjahr bewertet. Dual Studierende bewerten den Übernahmeprozess noch kritischer als Auszubildende.

Auch nach der Übernahme bleibt Kommunikation wichtig

Die Studie zeigt auch, dass in der Übergangsphase mehr kommuniziert werden könnte. 51 Prozent der jungen Mitarbeiter gaben an, dass sie die Betreuung in der Übergangsphase weniger intensiv empfinden als während der Ausbildung und 37 Prozent vertraten die Ansicht, dass sie sich mehr Unterstützung gewünscht hätten. Die Personaler und Mitglieder des Vorstandes sehen dies ebenso.

Zudem wünschen sich junge Mitarbeiter wohl mehr in die Entscheidungen der Bank eingebunden zu werden.

Mehr Einbindung in die Arbeit auf Abteilungebene

Obwohl 80 Prozent aller Auszubildenden und Mitarbeitenden angegeben haben, die für ihre Arbeit notwendigen Fähigkeiten zu besitzen, waren nur 14 Prozent der Auszubildenden und 19 Prozent der Mitarbeitenden der Meinung, Kontrolle darüber zu haben, was in der eigenen Abteilung passiert.

Auch fehlt den meisten Einfluss auf das Geschehen innerhalb der Abteilung. Nur 14 Prozent der Auszubil­den­den bzw. 21 Prozent der jungen Mitarbeitenden fühlen sich hier gut eingebunden.

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