Volksbank Münsterland Nord entlastet Familien durch flexibles Arbeitszeitmodell

In der Corona-Pandemie hat die Bank die Kernarbeitszeiten auf die Spanne von 6 bis 22 Uhr ausgeweitet, berichtet Vorstand Thomas Jakoby. Ein Mitarbeiter schildert FinanzBusiness seine Erfahrungen.
Thomas Jakoby, Vorstandsmitglied der Volksbank Münsterland Nord | Foto: Volksbank Münsterland Nord
Thomas Jakoby, Vorstandsmitglied der Volksbank Münsterland Nord | Foto: Volksbank Münsterland Nord

In Zeiten von Corona haben mobiles Arbeiten und Flexibilität enorm an Bedeutung gewonnen - so auch für die Mitarbeiter der Volksbank Münsterland Nord. Derzeit nutzen 540 Angestellte die Möglichkeit des mobilen Arbeitens - das entspricht über 50 Prozent der Belegschaft. "Tendenz steigend", schreibt das Institut in einer Mitteilung.

Zusätzlich habe die Bank die Kernarbeitszeit für ihre Beschäftigten ausgeweitet: "Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, ihre Sollarbeitszeit von Montag bis Samstag von 6 bis 22 Uhr zu leisten", erklärt Thomas Jakoby, Vorstandsmitglied der Volksbank Münsterland Nord. "Diese Option kommt insbesondere Eltern zugute, die zusätzlich zu ihrer eigenen Arbeit das Home-Schooling ihrer Kinder im Tagesablauf integrieren müssen", sagt Jakoby. Die Regelung gilt bei dem Institut bereits seit März 2020.

Beruf, Homeschooling und Ehrenamt unter einem Dach

Dass die Ausweitung der Kernarbeitszeiten in der Pandemie für Familien unerlässlich ist, zeigt das Beispiel von Christian Kaisel, Mitarbeiter der Internen Revision bei der Volksbank. Kaisel ist verheiratet und hat zwei Töchter im Alter von fünf und zwei Jahren.

"Meine Frau ist als Lehrerin an einer Hauptschule tätig. Des Weiteren bin ich stark in der Kommunalpolitik eingebunden, ein Hobby welches viel Zeit benötigt. Vor allem im ersten Lockdown war die Ausweitung der Kernarbeitszeit für uns eine große Hilfe", erzählt er FinanzBusiness.

"Der Kindergarten war zwar mit zwei 'systemrelevanten Eltern' eine Möglichkeit der Betreuung, aber keine, die für uns in Betracht kam. Das Risiko war uns einfach zu hoch. Die beiden Großelternpaare waren auf Grund ihres Alters auch keine Alternative, auch hier wollten wir kein Risiko eingehen", so Kaisel.

"Da meine Frau aber dann irgendwann in den Wechselunterricht und das Homeschooling einsteigen musste, war die Ausweitung der Kernarbeitszeit für mich eine Erleichterung. Morgens früh anfangen zu arbeiten, danach die Kinderbetreuung übernehmen, bis meine Frau mit ihrer Arbeit fertig war, nachmittags erst arbeiten, dann teilweise Videokonferenzen durch die Politik, danach mit den Kindern ein bisschen spielen, und nach dem Zubettbringen der Kinder wieder an den Schreibtisch und weiter gearbeitet", berichtet er.

Auch aktuell sei es wieder eine Erleichterung, da der Unterricht - teils Präsenz, teils Wechselunterricht, teils Homeschooling, "je nach Lage" - bei seiner Frau weiterlaufe, die Kaisels ihre große Tochter aus dem Kindergarten genommen haben. "Zwar freiwillig, aber uns ist das Risiko einfach zu groß", sagt er. "Ohne die Ausweitung der Kernarbeitszeit wäre es für mich sehr schwer geworden Beruf, Familie und Kommunalpolitik unter einem Hut zu bekommen", resümiert Kaisel.

Großzügige Fitnessangebote

Da mit dem regelmäßigen Home Office häufig auch körperliche Bewegung ausbleibe, etwa wenn der tägliche Weg ins Büro oder zwischen den Meetingräumen wegfällt, werde ein passender Ausgleich umso wichtiger. Daher bietet die Volksbank die Möglichkeit von 'Cyberfitness', einer kostenlosen Mitgliedschaft im Online-Fitnessstudio. Hierbei werden Fitness- und Yogakurse für zuhause angeboten.

Wer sich lieber an der frischen Luft bewegt, hat die Möglichkeit, ein von der Bank bezuschusstes Fahrrad - das sogenannte Business-Bike - zu leasen. Aktuell macht davon nach Aussage der Volksbank ein Drittel der Belegschaft Gebrauch. "Unser betriebliches Gesundheitsmanagement liegt uns sehr am Herzen. Es ist uns ein Anliegen, die Gesundheit unserer Mitarbeiter zu fördern, erst recht bei den aktuellen Einschränkungen", sagt Jakoby.

"Wir bezuschussen das Leasing eines Business-Bikes mit 15 Euro monatlich. Eine Laufzeit beträgt 36 Monate, danach können die Mitarbeiter sich einfach ein neues Rad aussuchen und das Leasing von vorne beginnen. Den Zuschuss gibt es also durchgehend, solange man aktiver Mitarbeiter bei der Volksbank Münsterland Nord ist", erklärte eine Sprecherin der Volksbank auf Nachfrage von FinanzBusiness.

Lediglich eine Voraussetzung müsse erfüllt sein: Die finanzielle Grenze beim Fahrradleasing liegt bei 5000 Euro pro Fahrrad beziehungsweise Laufzeit.

Mitarbeiterzufriedenheit als Langzeitprojekt

Bei der Volksbank Münsterland Nord, die 2020 aus der Fusion der ehemaligen VR-Bank Kreis Steinfurt, Vereinigten Volksbank Münster und Volksbank Greven entstand, genoss die Mitarbeiterzufriedenheit bereits vor der Corona-Pandemie Priorität.

"'Vor Corona' heißt für uns auch 'vor der Fusion'. Betriebliches Gesundheitsmanagement hat aber schon in unseren drei Altbanken Münster, Greven und Steinfurt seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert eingenommen", sagt die Volksbank-Sprecherin auf FinanzBusiness-Nachfrage. Dazu zählt:

  • "Wir haben den Mitarbeitern der Altbank Münster ihre Mitgliedschaft im Fitnessstudio mit 10 Euro bezuschusst. Das wurde aber nun von der Cyberfitness abgelöst.
  • Betriebssport (Volleyball und Badminton) bieten wir ebenfalls an - das kommt aus der Altbank Münster, ist jedoch zurzeit aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht möglich.
  • Das Leasing eines "Business-Bikes" war schon in den Altbanken Münster und Steinfurt möglich. Dort bieten wir einen monatlichen Zuschuss von 15 Euro.
  • Wir bieten zudem Iprevent, eine externe psychologische Betreuung an, sowie eine Familiengenossenschaft (Sozialberatung), Staffelplätze für den Münster-Marathon und Betriebliches Wiedereingliederungsmanagement."

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