Klarna baut wohl weitere Stellen ab - auch in Deutschland

Der Zahlungsdienstleister lagert offenbar Teile seines Kundendienstes in Deutschland und Schweden an einen externen Dienstleister aus. Betroffen sind 250 Personen.
Das Klarna-Hauptquartier in Stockholm | Foto: Klarna
Das Klarna-Hauptquartier in Stockholm | Foto: Klarna

(Update um 13:45 Uhr: Stellungnahme von Klarna)

Der Zahlungsdienstleister Klarna baut offenbar Stellen in seinem Kundendienst in Deutschland und Schweden ab. Insgesamt 250 Beschäftigte sollen künftig statt für Klarna für den Call-Center-Betreiber Foundever arbeiten. Die schwedische Website ”Breakit” hatte zuerst über den Schritt berichtet. 

Klarna bestätigte die Auslagerung gegenüber FinanzBusiness: ”Ein Teil unseres Teams wird von Klarna zu Foundever wechseln, zu den gleichen Bedingungen wie bei den derzeitigen Verträgen, um in einer speziellen Kundendienstumgebung zu arbeiten”, erklärt ein Klarna-Sprecher. Um einen Abbau handele es sich dabei daher nicht, denn die Stellen würden ja nicht gestrichen, sondern bei einem anderen Arbeitgeber fortgesetzt.

Den Klarna-Mitarbeitenden wird demnach ein Job zu gleichen Bedingungen bei Foundever angeboten, und wer sich besonders schnell - innerhalb von zwei Wochen - für den Wechsel entscheidet, erhält einen Bonus, heißt es in dem ”Breakit”-Bericht. Mitarbeitende, die nicht zu Foundever wechseln möchten, können nicht auf eine Weiterbeschäftigung bei Klarna hoffen: Ihre Stelle fällt weg. 

Foundever mit Hauptsitz in Miami ist ein weltweit tätiger Call-Center-Betreiber. In Deutschland betreibt das Unternehmen nach eigenen Angaben zehn Standorte, an denen 8000 Menschen arbeiten. Weltweit Foundever über 170.000 Beschäftigte.

Klarna-CEO hatte Entlassungen zuletzt noch ausgeschlossen

Klarna hat in den letzten anderthalb Jahren mehrfach Stellen abgebaut: Das Fintech war im Frühjahr 2022 eines der ersten, das Entlassungen ankündigte und zunächst zehn Prozent der Belegschaft abbaute, was etwa 700 Personen betraf. Im September folgten weitere Entlassungen. Im November hatte CEO Sebastian Siemiatkowski gegenüber ”Reuters” allerdings gesagt, dass er keine weiteren großen Entlassungswellen plane. 

Klarna rutscht tief ins Minus - größere Entlassungswelle nicht geplant

Im Jahr 2022 hat der Buy-now-pay-later-Anbieter einen Verlust von 946 Mio. Euro verbucht. Im ersten Quartal 2023 ist es gelungen, den Betriebsverlust gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu halbieren. CEO Sebastian Siemiatkowski stellte bei der Vorlage der Quartalszahlen im Mai in Aussicht, dass Klarna im zweiten Halbjahr wieder profitabel wird. Zahlen zum ersten Halbjahr wird das Fintech voraussichtlich in Kürze veröffentlichen.

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