Mehr Start-ups planen mit Venture Capital

Der Ausbruch der Corona-Krise verhieß für die deutsche Start-up-Landschaft nichts Gutes: Viele Start-ups gingen im Frühsommer davon aus, dass sie aufgrund der Umsatzeinbrüche das Jahr nicht überstehen würden. Auch platzte so manche sicher geglaubte Finanzierung.
Aktuell, das zeigt der KfW-Start-up-Report 2020, hat sich die Lage aber insgesamt etwas entspannt.
"Die in den letzten Jahren gestiegene Zahl an Start-ups spiegelt die Reifung des Start-up-Ökosystems wider", sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib zum Report.
Das sei eine sehr gute Entwicklung für den Innovationsstandort Deutschland - auch wenn die Corona-Krise die Ökosysteme nun erheblich belaste, weil wohl zunächst sowohl mehr Unternehmen scheitern als auch weniger Gründungen nachkommen werden, erklärte Köhler-Geib.
Höhere Ausfallquote erwartet
So geht der Start-up-Report zwar davon aus, dass es krisenbedingt mehr Unternehmensschließungen geben wird. Auch Venture Capital-Investoren erwarten eine höhere Ausfallquote in ihren Portfolios.
Allerdings steigt der Anteil der Start-ups, die zur Finanzierung ihres künftigen Wachstums auf Venture Capital zurückgreifen wollen. So will aktuell knapp jedes fünfte Start-up (19 Prozent), und damit doppelt so viele wie 2019, VC-Partner einbeziehen.
Die jährlichen VC-Investitionen institutioneller Investoren stiegen seit 2014 um das 2,8-fache auf rund 1,9 Mrd. EUR im Jahr 2019 und auch das Marktklima hat sich laut dem KfW-Report verbessert, sodass die Autoren von positiven Signalen für die Zahl der Start-ups 2020 ausgehen, denn die Corona-Krise hat sich entgegen aller Befürchtungen im ersten Halbjahr noch nicht negativ in der Investitionstätigkeit niedergeschlagen.