Deutsche Bank kämpft um Lehman-Gelder

Die Deutsche Bank führt die Berufung gegen Lehman ECAPS-Anleihen an. Ein Sieg vor Gericht könnte die Auszahlung in die Höhe treiben.
Ein Schild mit der Aufschrift "Kasse" hängt nahe der Zentrale der Deutschen Bank. | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert
Ein Schild mit der Aufschrift "Kasse" hängt nahe der Zentrale der Deutschen Bank. | Foto: picture alliance/dpa | Arne Dedert

Die Deutsche Bank versucht über ein Londoner Gericht Gelder aus der Lehman-Pleite zu retten. 13 Jahre nach dem Bankrott der Bank geht damit das juristische Gezerre um die verbliebenen Reste der Bank weiter.

Das Institut hat gegen die Entscheidung eines britischen Gerichts aus dem vergangenen Jahr Berufung eingelegt, um aus nachrangigen Schuldverschreibungen, die Lehman über eine seiner britischen Tochtergesellschaften begeben hatte, noch mehr heraus zu holen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Neben der Deutschen Bank gehören auch Barclays sowie die Hedgefonds Farallon und CarVal zu den Gläubigern der Enhanced Capital Advantaged Preferred Securities (ECAPS).

Berufungsverhandlung in London

Der Fall wird seit Montag vor dem Berufungsgericht in London verhandelt, die Anhörung wird voraussichtlich bis Ende der Woche andauern.

Bei einem Sieg könnte die Auszahlung der ECAPS steigen, was die Rendite der anderen Inhaber erhöhen würde: Die Gläubiger könnten auf 500 Mio. Pfund (rund 585 Mio. Euro) aus der Anleihe hoffen, die nach dem Konkurs von Lehman als wertlos eingestuft wurden.

Im Jahr 2008 hatten sich einige Hedgefonds und Banken Papiere wie ECAPS gesichert, seitdem gibt es dazu gerichtliche Auseinandersetzungen. Der ECAPS-Fall soll aber eine der letzten sein.

Die Begehrlichkeiten werden geweckt, weil der Insolvenzverwalter PwC  so erfolgreich war. Anfang des Jahres schätzte er die Summe, die auf die Gläubiger verteilt werden kann, auf zwischen 280 und 500 Mio. Pfund. Auch nachrangige Gläubiger sollen dabei zum Zuge kommen, was den Kurs der ECAPS bereits steigen ließ: Mitte 2020 wurde für sie schon mehr als 20 Prozent des Nennwerts bezahlt.

In einem Urteil hatte der Londoner High Court den Anspruch auf 13,7 Prozent, das wären rund 38 Mio. Pfund, unter Annahme eines Überschusses von 280 Mio. Pfund. Der Rest soll an die Muttergesellschaft Lehman Brothers Holdings fliessen. Ist die Berufung erfolgreich, könnten die ECAPS-Inhaber Anspruch auf die gesamte Summe erheben.

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