Weimer warnt vor dem Verschwinden deutscher Banken

Der CEO der Deutschen Börse fordert Rückendeckung für Bankfusionen von Politik und Aufsehern. Ansonsten würden ausländische Institute und Fintechs profitieren.
Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer | Foto: Deutsche Börse
Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer | Foto: Deutsche Börse
Reuters, Erhard Krasny

Grenzüberschreitende Fusionen bei Banken sind nach Ansicht von Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer nicht ohne Rückendeckung von Politik und Aufsehern möglich.

Der Regulator müsse anerkennen, dass Zusammenschlüsse über Landesgrenzen nicht ohne Risiken einhergingen, sagte Weimer am Mittwoch beim Bankengipfel des Handelsblatt. Auch politischer Wille müsse für solche Fusionen vorhanden sein.

Außereuropäische Banken mit mehr Freiräumen

Internationale Banken seien den Instituten in Europa davon gelaufen, weil ihnen mehr Freiräume gelassen würde, sagte der Börsenchef, der im Aufsichtsrat der Deutschen Bank sitzt und als möglicher Nachfolger von Aufsichtsratschef Paul Achleitner gehandelt wird. Die hiesigen Institute müssten wieder wachsen.

 "Die Gefahr ist doch, wenn wir uns aus dem Teufelskreis nicht herausbewegen, dass wir am Ende des Tages unsere Banken verlieren." Entweder stiegen vermehrt ausländische Banken ein oder Fintechs holten sich die Marktanteile, gab Weimer zu bedenken, der vor seiner Tätigkeit für die Deutsche Börse rund acht Jahre Sprecher des Vorstands bei der HypoVereinsbank / UniCredit Bank AG war.

Zuvor hatte bereits Deutsche Bank CEO Christian Sewing bei der Branchenveranstaltung den Standpunkt vertreten, der europäische Bankenmarkt müsse endlich die Größenvorteile nutzen.

"In Europa haben wir viel dafür getan, Banken nicht mehr groß werden zu lassen", kritisiert Christian Sewing 

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