Energiepreise treiben Inflation im April erstmals seit zwei Jahren auf 2 Prozent

Nach Einschätzung von Volkswirten werden die Verbraucherpreise sowohl in Deutschland als auch im Euroraum in diesem Jahr weiter anziehen.
Hochspannungsmasten | Foto: picture alliance | CHROMORANGE / Ernst Weingartner
Hochspannungsmasten | Foto: picture alliance | CHROMORANGE / Ernst Weingartner
DPA

Überdurchschnittlich stark gestiegene Energiepreise haben die Inflation in Deutschland im April auf den höchsten Stand seit zwei Jahren getrieben. Das Statistische Bundesamt errechnete für den Monat eine jährliche Teuerungsrate von 2,0 Prozent.

Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit am Mittwoch vorläufige Daten. Eine so hohe Rate hatte es zuletzt im April 2019 gegeben. Seit dem Auslaufen der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung Ende 2020 sind die Verbraucherpreise damit den vierten Monat in Folge gestiegen.

Von März auf April 2021 stiegen die Verbraucherpreise insgesamt um 0,7 Prozent

Die Inflationsrate ist ein wichtiger Gradmesser für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank strebt für den gesamten Euroraum mit seinen 19 Ländern mittelfristig eine Jahresteuerungsrate von knapp zwei Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke.

In Deutschland lag der für die EZB-Geldpolitik maßgebliche harmonisierte Verbraucherpreisindex HVPI dem Bundesamt zufolge im April 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und 0,5 Prozent über dem Stand von März 2021. Im Euroraum insgesamt stiegen die Verbraucherpreise nach jüngsten Daten des Statistikamtes Eurostat im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,6 Prozent.

Nach Einschätzung von Volkswirten werden die Verbraucherpreise sowohl in Deutschland als auch im Euroraum in diesem Jahr weiter anziehen.

EZB-Direktorin Isabel Schnabel geht davon aus, dass die Rate in Deutschland bald 3 Prozent übersteigen könnte. 2020 sei die Inflation in der Corona-Pandemie bis in den negativen Bereich eingebrochen und 2021 dann kräftig gestiegen. Diese Entwicklung setze sich fort.

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