Deutsche Bank strebt schnellere Schließung unrentabler Postbank-Filialen an

Die Deutsche Bank möchte sich gern schneller von unrentablen Filialen der von ihr übernommenen Postbank trennen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
Demnach geht die Initiative auf den neuen Leiter der gesamten deutschen Privatkundensparte, Lars Stoy, zurück. Darum habe die Deutsche Bank Verhandlungen mit der Deutschen Post aufgenommen, berichtet die FAZ ohne Angabe von Quellen.
Noch sind der Deutschen Bank bei der Ausdünnung des Postbank-Filialnetzes die Hände gebunden. Denn der Kooperationsvertrag zwischen Bank und Post aus dem Jahr 2017 kappt die Filialschließungen auf 50 im Jahr. Dies schöpft die Deutsche Bank bereits voll aus. 100 der gegenwärtig noch 800 Postbankfilialen sollen bis Ende kommenden Jahres vom Netz genommen werden.
"Zu postalisch"
Laut dem Bericht werden viele Filialen intern als "zu postalisch" angesehen. Sie laden zu wenig zu Bankgeschäften ein, sondern seien mehr Paketannahmestellen. Zudem arbeite häufig nur noch eine Vollzeitkraft der Bank in den Filialen.
Dies hemme die Möglichkeit, den Kunden für die Bank lukrative Produkte, etwa Baufinanzierungen oder Ratenkredite, zu verkaufen, heißt es in dem Bericht. Das Einlagengeschäft ist aber in Zeiten von Negativzinsen oft ein Verlustgeschäft. Landauf, landab versuchen Banken und Sparkassen deshalb, die zuletzt auch durch die Corona-Pandemie stark gestiegene Einlagenquote abzuwehren.
Zuletzt hatte der Bundesgerichtshof (BGH) die Postbank auch der Möglichkeit beraubt, an der Gebührenschraube zu drehen, in dem es die stillschweigende Zustimmung der Kunden zu Allgemeinen Geschäftsbedingungen kassierte. Das Urteil der richtete sich zwar formal gegen die Postbank, hat aber Strahlkraft in die gesamte deutsche Finanzbranche.
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