Umlauf öffentlicher Pfandbriefe nimmt erstmals nach 20 Jahren wieder zu
Die Pfandbriefbanken zeigen sich im Krisenjahr 2020 solide. Bei den Öffentlichen Pfandbriefen verzeichneten sie ein so hohes Emissionsvolumen wie seit 2011 nicht mehr.
Die aufgrund der Corona-Krise erhöhten Staatsausgaben schlagen sich auch in den Zahlen nieder, die der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) für seine Institute herausgibt. Demnach verzeichnete die Pfandbriefbanken mit 19,1 Mrd. Euro bei den Öffentlichen Pfandbriefen ein so hohes Emissionsvolumen wie seit 2001 nicht mehr. Der Anstieg zu 2019 beträgt mehr als 70 Prozent.
Der Umlauf öffentlicher Pfandbriefe erhöhte sich 2020 laut der Mitteilung um mehr als ein Prozent auf 123,4 Mrd. Euro - das ist das erste Mal seit 20 Jahren, dass der Umlauf öffentlicher Pfandbriefe zugenommen hat.
Klar inlandsdominiert
Die Darlehensneuzusagen im Bereich Staatsfinanzierung legten um 17,5 Prozent zu. Dabei ist das Staatsfinanzierungsgeschäft klar inlandsdominiert. 45 Prozent der Schuldner sind inländische öffentliche Haushalte, gefolgt von inländischen öffentlich-rechtlichen Kreditinstituten mit 25 Prozent.
Der Kreditbestand an öffentliche Haushalte in Deutschland betrug laut Deutscher Bundesbank zum Jahresende 2020 insgesamt 252,3 Mrd. Euro, auf die Mitgliedsinstitute der Verbands deutscher Pfandbriefbanken entfällt also ein Marktanteil von 45 Prozent.
Verbands-Präsident Louis Hagen bezeichnet die Pfandbriefbanken laut Mitteilung als "verlässlichen Partner" und gibt sich zufrieden mit der Performance der Institute in der Corona-Krise. "Die Pfandbriefbanken kommen dank ihrer umsichtigen Geschäftspolitik bislang gut durch die Covid-19-Krise, was sich sowohl an der weiterhin hohen Kreditvergabe, dem gestiegenen Darlehensbestand als auch den niedrigen Stundungszahlen zeigt", wird er zitiert.
Stundungen sanken zum Jahresende
Die gewährten Stundungen von Darlehen lagen Ende Juni bei 2,1 Prozent bei den Wohnimmobilien und bei 2,2 Prozent bei Gewerbeimmobilien, zum Ende des Jahres sanken sie auf 1,2 beziehungsweise 1,1 Prozent.
"Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, haben die Institute ihre pauschale Risikovorsorge zum Teil deutlich erhöht", so Hagen. So bildeten die nach Pfandbriefumlauf zehn größten Pfandbriefbanken eine Risikovorsorge von rund 4,5 Mrd. Euro und verfügten über eine durchschnittliche Eigenkapitalquote von knapp 16 Prozent.
"In der Covid-19-Krise zeigte der Pfandbrief eine deutlich bessere Performance als andere Covered Bonds: Die Spreads hatten sich zu Beginn der Pandemie nur moderat ausgeweitet und liegen nun bereits seit längerer Zeit wieder auf Vorkrisenniveau", betont Hagen zudem laut Mitteilung.
Vorsichtig zeigten sich die Pfandbriefbanken bei der Ausreichung von Gewerbeimmobiliendarlehen, hier sank das Finanzierungsvolumen um rund 21 Prozent auf 54 Mrd. Euro. Während Gewerbeimmobilien sich 2020 nur um 0,6 Prozent verteuerten, entwickelten sich die Preise für Wohnimmobilien um 7,5 Prozent nach oben. "Die Schere zwischen der Entwicklung der Wohn- und Gewerbeimmobilienpreise ist 2020 weiter auseinander gegangen", so Hagen.
Mehr Darlehensneuzusagen für Wohnimmobilien
Die hinter der Preisentwicklung stehende steigende Nachfrage schlägt sich auch in den um mehr als acht Prozent gestiegenen Darlehensneuzusagen für Wohnimmobilien nieder. Insgesamt nahmen Immobiliendarlehenszusagen um 3,6 Prozent ab, der Immobilienkreditbestand wuchs zum Jahresende um 4,5 Prozent auf 904 Mrd. Euro.
Weiterhin bilden Hypothekenpfandbriefe die mit Abstand bedeutendste Pfandbriefgattung, wobei das Neuemissionsvolumen um sieben Prozent sank. Insgesamt wuchsen die Neuemissionen aller Pfandbriefe um fast neuen Prozent auf ein Volumen von fast 60 Mrd. Euro.
Umlauf erhöht
Mehr als die Hälfte der emittierten Pfandbriefe, nämlich rund 31 Mrd. Euro, wurden einbehalten, um sie beispielsweise als Sicherheiten bei der Bundesbank zu hinterlegen. Der Pfandbriefumlauf erhöhte sich 2020 insgesamt auf 371,9 Mrd. Euro, ein Zuwachs um zwei Prozent.
Kritik an Umsetzung der Basel III-Reform
Die Pfandbriefbanken üben Kritik am Ansatz der europäischen Bankenaufsicht EBA bei der Umsetzung der Basel II-Reform. Demnach würde das von Kreditinstituten vorzuhaltende Eigenkapital europaweit im Durchschnitt um mindestens 19 Prozent zunehmen, das ginge "weit über das sachlich gerechtfertige Maß hinaus", wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken moniert.
Die Sparkasse muss aufgrund richterlicher Anordnung ein Konto für die Partei führen. Das tut sie auch - und fühlt sich bei ihrem Widerstand von der Justiz ausgebremst, so ein Institutssprecher.
Bankkarten aus Holz sind der letzte Schrei, Kunden lieben sie. Die Institute aber zögern mit der Einführung. Das hat mit den Kosten zu tun - und der Frage, wie viel CO₂ die Karten wirklich einsparen.
Ein neues Produkt soll Finanzinstituten einen direkten Zugang zur Blockchain-Infrastruktur von Swiat ermöglichen. Bei Swiat rechnet man bis 2030 mit einem Wachstum digitaler Assets von 60 Prozent.
Das Kreditgeschäft nahm im Mai nur wenig Fahrt auf. Lediglich 0,3 Prozent mehr Kredite an Unternehmen und Privatleute wurden vergeben. Nun hoffen die Institute auf den Effekt der gesenkten Leitzinsen.
Die Vertreterversammlung der Raiffeisen-Volksbank Aschaffenburg stimmte dem Verschmelzungsvertrag mit der Frankfurter Volksbank zu. Damit ist die Fusion endgültig beschlossen.
Bankkarten aus Holz sind der letzte Schrei, Kunden lieben sie. Die Institute aber zögern mit der Einführung. Das hat mit den Kosten zu tun - und der Frage, wie viel CO₂ die Karten wirklich einsparen.
Bernd Förtsch hat seine anhaltende Kritik an Aufsichtsratschef Martin Korbmacher bekräftigt. So fordert Förtsch erneut, dass dieser seinen Vorsitz abgibt.