Call-Center-Mitarbeiter der Deutschen Bank erhalten in zwei Stufen mehr Gehalt

Die lineare Lohnerhöhung greift zum 1. Juni, eine weitere im Oktober 2022. Zusätzlich erhalten die Beschäftigten ein 13. Monatsgehalt für das vergangene und auch dieses Jahr sowie eine Einmalzahlung.
Mitarbeiter in einem Call-Center. (Symbolbild) | Foto: picture alliance / Keystone | Jochen Zick
Mitarbeiter in einem Call-Center. (Symbolbild) | Foto: picture alliance / Keystone | Jochen Zick

(Aktualisiert: Reaktion der Deutschen Bank)

Die Mitarbeiter in den Call-Centern der Deutschen Bank erhalten zum 1. Juni eine Lohnerhöhung von zwei Prozent. Dies ist Kern der Einigung in dem von einem monatelangen Streik begleiteten Tarifkonflikt, wie Verdi-Verhandlungsführer Roman Eberle FinanzBusiness schilderte.

Eine weitere lineare Anhebung des Tarifgehalts ist für den 1. Oktober 2022 vorgesehen.

13. Monatsgehalt kommt in Stufen

Durchsetzten konnte sich die Gewerkschaft auch mit ihrer Forderung nach einem 13. Monatsgehalt. Es wird rückwirkend ab dem vergangenen Jahr stufenweise aufgebaut, bis es 2025 einem vollständigen Monatsgehalt entspricht.

So werden in diesem Jahr 25 Prozent eines Monatslohns für 2020 und 35 Prozent für 2021 ausbezahlt. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 200 Euro.

Der Berechnung von Eberle zufolge bringen die drei Komponenten - Lohnerhöhung, anteiliges 13. Monatsgehalt für 2020 und 2021 sowie Einmalzahlung - den Beschäftigten der untersten Lohngruppe in der knapp 2100 Euro brutto ausgezahlt werden, in diesem Jahr rund 1500 Euro zusätzliches Geld.

"Das kann sich sehen lassen, auch wenn wir uns bei einem so potenten Konzern wie der Deutschen Bank, für die die DB Direkt die Callcenter betreibt, mehr gewünscht hätten", sagte Eberle laut Mitteilung.

Verdi zufolge hat der Tarifvertrag eine Laufzeit bis zum 31. Oktober 2023. Ganz in trockenen Tüchern ist die Einigung noch nicht. Die Verdi-Mitglieder unter den 640 Call-Center-Mitarbeitern der Deutschen Bank müssen das Ergebnis noch in einer Urabstimmung billigen, was die Tarifkommission der Gewerkschaft empfiehlt.

Monatelanger Arbeitskampf

Der Tarifkonflikt hatte sich über Monate hinweg gezogen. Ende Januar traten die Beschäftigten dann in einen unbefristeten Streik, der aus "taktischen Gründen" mehrfach unterbrochen wurde, zuletzt am vergangenen Freitag.

Laut Verdi hat der Streik für die Kunden der Deutschen Bank zu beträchtlichen Beeinträchtigungen bei Erreichbarkeit und Service der Deutsche-Bank-Kundenhotline geführt.

Ein Sprecher der Deutschen Bank gab auf Nachfrage von FinanzBusiness keinen Kommentar zum Tarifabschluss ab.

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