Gewinn der Nord-Ostsee Sparkasse bricht 2020 um rund ein Fünftel ein

Laut der Bank waren nicht näher erläuterte Sonderfaktoren der Grund für den Einbruch. Als Reaktion auf den Anstieg bei den Kundeneinlagen hat die "Nospa" ihre Wertpapier- und Fondsberatung ausgeweitet.
Thomas Menke, Vorstandsvorsitzender der Nospa | Foto: Nord-Ostsee Sparkasse
Thomas Menke, Vorstandsvorsitzender der Nospa | Foto: Nord-Ostsee Sparkasse

Die Nord-Ostsee Sparkasse (Nospa) hat für das Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch von rund 22 Prozent auf 42,1 Mio. Euro verzeichnet.

Wie die Nospa auf Nachfrage von FinanzBusiness mitteilte, waren Sonderfaktoren verantwortlich für den Einbruch des Gewinns. Aber: "Unter Bereinigung dieser (Faktoren) liegt das verfügbare Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 in Höhe von 42,1 Mio. Euro in etwa auf dem Vorjahresniveau", so die Bank. Das Betriebsergebnis vor Bewertung der Nospa lag mit 57,3 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau. 

Wie die Nospa weiter mitteilte, sind die Einlagen der Bank im Corona-Jahr 2020 um zwölf Prozent auf 5,2 Mrd. Euro gestiegen."Das Sicherheitsverlangen unserer Kunden in dieser Pandemie zeigt sich in einer historisch hohen Sparneigung", kommentierte Thomas Menke, Vorstandsvorsitzender der Nospa in einer Mitteilung, die Entwicklung.

Wertpapierberatung der Bank ausgeweitet

Als Reaktion auf den Anstieg bei den Kundeneinlagen hat die Nospa ihre Wertpapier- und Fondsberatung ausgeweitet. Mehr als 3300 neue Wertpapierdepots wurden 2020 eröffnet - was einem Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zum Jahresende lag das Kundendepotvolumen bei 1,4 Mrd. Euro (+ sechs Prozent).

Wie die Nospa weiter mitteilte, boomte auch ihr Immobiliengeschäft im vergangenen Jahr. So hätten beispielsweise die Wohnungsbaukredite mit über 2 Mrd. Euro einen neuen Höchststand erreicht.

"Ob zur Eigennutzung oder als Kapitalanlage - der Wunsch nach einer Immobilie wurde durch die Pandemie noch einmal deutlich beflügelt", sagte dazu Menke. Vor allem energetisch gut sanierte Bestandsimmobilien und Neubauprojekte auf den Inseln und an den Küsten seien nachgefragt worden. Insgesamt blieben die Kundenkredite mit 5,4 Mrd. Euro aber auf dem Vorjahresniveau.

Gleichzeitig nimmt aber auch das Bauträgergeschäft des öffentlich-rechtlichen Instituts eine immer größere Bedeutung ein. So hat den Angaben zufolge das Nospa-ImmobilienCenter das Jahr 2020 mit rund 160 Mio. Euro Umsatz abgeschlossen, das sind fast 50 Prozent mehr als 2019.

Normalisierung des Geschäftsbetriebs im Frühsommer

Mit Blick auf 2021 rechnet die Nospa mit einer Normalisierung des Geschäftsbetriebs im Frühsommer, was wiederum "zu Wachstumsraten im Einlagen- und Kreditgeschäft" führen sollte. Die Nospa unterstrich noch, dass es keine Anzeichen für eine größere Welle an Insolvenzen unter Nospa-Kunden gäbe.

"Dennoch haben wir die notwendige Risikovorsorge getroffen, um mögliche Marktaustritte in Folge der Coronakrise abzufedern", ergänzte Enno Körtke, Vertriebsvorstand bei der Bank.

Die Nospa rangierte zum 31.12.2019 mit einer Bilanzsumme von 6,7 Mrd. Euro auf Platz 43 der deutschen öffentlich-rechtlichen Institute.

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