Eigenkapitalrendite europäischer Banken sinkt auf nahezu null Prozent

Positiv in der EZB-Statistik zum zweiten Quartal ist indes ein vergleichsweise niedriger Stand bei den notleidenden Krediten.
Haupteingang der Europäischen Zentralbank im Frankfurter Ostend | Foto: picture alliance/dpa
Haupteingang der Europäischen Zentralbank im Frankfurter Ostend | Foto: picture alliance/dpa

Die aggregierte Eigenkapitalrendite (RoE) von Banken in der Eurozone ist im zweiten Quartal 2020 weiter deutlich abgesackt. Die entsprechende Statistik für die Monate April bis Juni veröffentlichte die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag.

So betrug der Return on Equity im Juni-Quartal nur noch 0,01 Prozent, im ersten Quartal waren es 1,21 Prozent. Noch deutlicher ist der Rückgang zum Vorjahresquartal, in dem die Kennziffer 6,01 Prozent betragen hatte. Die EZB führt diesen Einbruch vor allem auf gestiegene Abschreibungen und Provisionen der Banken im Umfeld der Corona-Krise zurück.

Anteil notleidender Kredite am Gesamtportfolio gesunken

Andere Kennzahlen verbesserten sich hingegen im Vergleich zum ersten Quartal 2020. Dazu zählt die aggregierte Ratio notleidender Kredite (non-performing loans - NPL), gemessen am Gesamtkreditportfolio der Banken. Die Kennziffer sank im zweiten Quartal auf 2,9 Prozent, den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik-Veröffentlichung 2015.

Im Ländervergleich wiesen griechische Institute mit 30,3 Prozent die höchste NPL Ratio auf, luxemburgische mit 0,7 Prozent die niedrigste. Bei deutschen Banken lag die Quote notleidender Kredite im zweiten Quartal bei 1,2 Prozent.

Aggregierte Kapitalquote stabilisiert sich

Auch die aggregierte Kapitalquote der Institute verbesserte sich laut EZB im Vergleich zum Vorquartal und lag mit 18,6 Prozent auf dem Niveau von Ende 2019.

Die EZB-Bankenstatistik wird quartalsweise veröffentlicht und umfasst alle großen Kreditinstitute, die unter direkter EZB-Aufsicht stehen.

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