Mittelstandsbank steht offenbar vor Comeback bei der Commerzbank

Bei ihrer strategischen Neuausrichtung setzt die Commerzbank auf Wiederbelebung der Mittelstandsbank. Am Standort Frankfurt sind Massenentlassungen geplant, berichtet die Börsen-Zeitung.
Die Commerzbank in Frankfurt | Foto: picture alliance / greatif
Die Commerzbank in Frankfurt | Foto: picture alliance / greatif

Nach rund vier Jahren gibt es offenbar konkrete Überlegungen im Aufsichtsrat der Commerzbank, die damals aufgelöste Mittelstandsbank wiederzubeleben. Das berichtet die Börsen-Zeitung am Freitag (11. September).

Das Geschäft mit kleinen Unternehmen und Selbständigen aus der Privatkundensparte herauszulösen soll mit dem übrigen Firmenkundengeschäft zusammengelegt werden, schreibt die Zeitung und beruft sich auf mit dem Vorgang informierte Personen.

Auch im Vorstand selbst sind offenbar weitere Veränderungen im Gange. Wie FinanzBusiness bereits berichtet hatte, stehen demnach die Ablösung von Privatkundenvorstand Michael Mandel und von COO Jörg Hessenmüller im Raum.

Martin Zielke könnte im Abgang weitere Vorstände mitreißen

Firmenkundenvorstand Roland Boekhout soll mittelfristig die Verantwortung für die IT übernehmen, schreibt die Börsen-Zeitung. Zudem werde erwogen, Comdirect-Chefin Frauke Hegemann als Bereichsvorständin in den Mutterkonzern zu holen.

Abbau von 2.000 Stellen in der Zentrale

In der Strategiesitzung des Aufsichtsrats habe der seit August amtierende Vorsitzende des Gremiums, der frühere LBBW-Chef Hans-Jörg Vetter, in Grundzügen skizziert, wie eine Sanierung funktionieren könnte. In der Zentrale der Commerzbank sollen etwa 2 .000 Stellen wegfallen, die meisten davon in der Verwaltung, etwa Stabsstellen bei Compliance und Personal.

Indes sollen die am Standort Quickborn bei der Direktbankentochter Comdirect angesiedelten Back-Office-Bereiche den Integrationsprozess unbeschadet überstehen, heißt es weiter.

Suche nach Zielke-Nachfolger bislang ergebnislos

CFO Bettina Orlopp sei die interne Favoritin, schreibt die Börsen-Zeitung. Nach Angaben aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen sei offen, ob sie Nachfolgerin von CEO Martin Zielke werde. Ein kolportiertes Szenario sehe vor, dass der im Oktober bei der ING Deutschland ausscheidende Bernd Geilen in den Coba-Vorstand einziehen könnte, für den Fall, dass Orlopp die Nachfolge Zielkes antritt.

Neuer Vorstand für die ING-Deutschland

Wie FinanzBusiness bereits berichtet hat, soll eine Entscheidung über die Vorstandsfrage erst im Oktober getroffen werden. Eine Personalentscheidung soll möglicherweise in knapp vier Wochen auf der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats getroffen werden. Es gilt als ausgeschlossen, dass Zielke länger als geplant im Amt bleiben wird.

Führungsfrage bei der Commerzbank wird frühestens in vier Wochen geklärt

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