Hufeld warnt Banken vor Übermut

Der BaFin-Chef spricht im Interview mit dem BaFin Journal über neue Kundengewohnheiten, Innovationen im Bankensektor und die Folgen der Corona-Krise.
BaFin-Chef Felix Hufeld | Foto: picture-alliance
BaFin-Chef Felix Hufeld | Foto: picture-alliance

In einem Interview mit dem BaFin Journal warnt der Chef der Bundesfinanzaufsicht (BaFin), Felix Hufeld, die Banken davor, sich auf der momentanen Situation auszuruhen. Zwar seien die Institute in der Corona-Krise Teil der Lösung - und nicht des Problems, wie in der Finanzkrise 2008/2009, aber:

"Wir brauchen uns nichts vorzumachen: Es ginge den Banken [...] um einiges schlechter, wenn Politik, Europäische Zentralbank und Aufsicht nicht weitgehende Maßnahmen ergriffen hätten", sagte Hufeld in dem Interview. Seiner Meinung nach ist die Krise außerdem "noch nicht mit voller Wucht in den Bilanzen angekommen".

Hufeld geht davon aus, dass der Bankensektor "einige Schrammen" davontragen werde, eine Systemkrise erwartet er aber nicht. Auch, weil die regulatorischen Anpassungen den Banken "den Rücken freihalten".

Keine digitale Revolution

Die BaFin hatte unter anderem den Banken erlaubt, die Kreditwürdigkeit von Kunden anzupassen und Stundungen zu gewähren. Für Hufeld ist dieser "Krisenmodus" kein Dauerzustand. Wann dieser zu Ende sei, sei noch nicht abzusehen.

Hufeld erwartet außerdem, dass sich der Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen weiter fortsetzen wird. Auch geht er - wie viele andere - davon aus, dass die Corona-Krise die Digitalisierung befeuern wird. Eine "digitale Revolution" für die Branche erwarte er aber nicht. Auch, weil viele Institute entsprechende Investitionsentscheidungen schon vor der Krise getroffen hätten.

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