Deutsche Pfandbriefbank peilt 2020 stabile Entwicklung beim Zinsergebnis an

Die Prognose basiert auf der Erholung der Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte.
Deutsche Pfandbriefbank | Foto: picture- alliance Frank Leonhardt
Deutsche Pfandbriefbank | Foto: picture- alliance Frank Leonhardt
DPA, Bernhard Vetter

Die Deutsche Pfandbriefbank AG (pbb) rechnet wegen der erwarteten Erholung der Wirtschaft ab der zweiten Jahreshälfte mit einer stabilen operativen Entwicklung beim Zinsergebnis. Das teilte die Bank am Mittwoch bei der Bekanntgabe der detaillierten Quartalszahlen mit.

Auch bei den Kosten werde ein ähnlicher Trend erwartet. Damit gibt die im MDax notierte Bank inmitten der Corona-Krise wenigstens für zwei wichtige operative Kenngrößen eine Prognose ab. Vergangene Woche hatte die Bank bei der Vorlage der Eckdaten für das erste Quartal das Gewinnziel wegen der Unsicherheit vor allem beim Blick auf das Bewertungsergebnis und Risikovorsorge kassiert.

Corona belastet die Bilanz

Bedingt durch Sonderbelastungen sank das Vorsteuerergebnis der pbb von 48 Mio. Euro im ersten Vorjahresquartal auf jetzt nur noch 2 Mio. Euro. Ohne die Belastungen durch die Corona-Pandemie hätte das Vorsteuerergebnis bei 47 Mio. Euro gelegen, betonte die Pfandbriefbank.

So wurde jedoch die Risikovorsorge auf 34 Mio. Euro erhöht (Q1 2019: 1 Mio. Euro). Das Fair-Value-Bewertungsergebnis sank vor allem wegen höherer Credit Spreads auf -17 Mio. Euro (Q1 2019: -2 Mio. Euro). Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich leicht um 2 Mio. auf 48 Mio. Euro. Auch das Zins- und Provisionsergebnis blieb mit 113 Mio. Euro annähernd gleich (Q1 2019: 117 Mio. Euro).

pbb-Chef verbreitet Zuversicht

Der Vorstandsvorsitzende Andreas Arndt sagte laut einer Mitteilung: "Wir trauen uns weiter eine gute operative Entwicklung zu, aber die Unsicherheit wegen des volatilen Umfelds erlaubt aktuell keine verlässliche Vorhersage für das Jahr 2020. Die pbb ist gut kapitalisiert und verfügt über die nötige Liquidität, um ihre Kunden bei Transaktionen zu unterstützen und Geschäftschancen im Markt zu nutzen."

Risikovorsorge nach Modell

Bei der Risikovorsorge nahm die pbb modellbasierte Wertberichtigungen der Stufen 1 und 2 für nicht-bonitätsbeeinträchtige Finanzierungen von -30 Mio. Euro sowie weitere -4 Mio. Euro für Einzelwertberichtigungen der Stufe 3 für bonitätsbeeinträchtigte Finanzierungen vor. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal als die pbb hier nur -1 Mio. bzw. 0 Mio. Euro für Wertberichtigungen zurückstellte. Von den jetzt verbuchten 34 Mio. Euro seien 32 Mio. unmittelbar auf Corona-Effekte zurückzuführen, hieß es.

Auf das Neugeschäft hatte Corona dagegen noch keine wesentlichen Auswirkungen, so die pbb. Das Volumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung habe mit 1,6 Mrd. Euro auf dem geplanten Niveau gelegen und sei damit etwas niedriger als im Vergleichsquartal mit seinen 1,9 Mrd. Euro. Bei der durchschnittlichen Bruttoneugeschäftsmarge verzeichnete die Pfandbriefbank einen Anstieg auf 170 Basispunkte gegenüber rund 155 Punkten im Durchschnitt des Jahres 2019.

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