Wirecard verschiebt die Veröffentlichung einer nach Manipulationsvorwürfen angestoßenen Sonderprüfung der Bilanzen zum zweiten Mal. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG will ihre Ergebnisse demnach am kommenden Montag übermitteln, wie der Zahlungsdienstleister am Mittwochabend mitteilte.
Sonderprüfung erbringt nichts Substanzielles
Bisher sei in allen vier Bereichen der Sonderprüfung nichts Substanzielles herausgekommen, das eine Korrektur der Bilanzen der Jahre 2016, 2017 und 2018 notwendig machen würde. Keinerlei Belege gab es demnach für die öffentlich erhobenen Vorwürfe der Bilanzmanipulation. In den verbleibenden Tagen sollen noch eingegangene Datenbestände verarbeitet und berücksichtigt werden, heißt es in der Mitteilung weiter.
Veröffentlichung auf Website
Wirecard wollte die Ergebnisse ursprünglich im März veröffentlichen, dann am 22. April. Wirecard will den kompletten KPMG-Bericht unmittelbar nach dessen Fertigstellung auf der Firmenwebseite veröffentlichen.
Der Fall Wirecard beschäftigt in Deutschland sowohl die Finanzaufsicht BaFin als auch die Münchner Staatsanwaltschaft, richtet sich aber in der Hauptsache nicht gegen Wirecard. Die Behörden gehen dem Verdacht nach, dass das Unternehmen Opfer gezielter Attacken von Börsenspekulanten geworden sein könnte. Wircard-Vorstandschef Markus Braun und das Management waren bei Aktionären in die Kritik geraten, die bessere Kommunikation und mehr Transparenz forderten.