Märkische Bank erreichte in 2020 ein Kreditneugeschäft von 230 Millionen Euro

Davon waren 60 Mio. Euro Überbrückungskredite in der Corona-Pandemie. Die Kundeneinlagen wuchsen durch eine erhöhte Sparquote um 6,7 Prozent an. Laut Vorstandsvorsitzenden Hermann Backhaus sei durch die Pandemie das "letzte Fünkchen Hoffnung" auf eine Zinswende erloschen.
Der Vorstand der Märkischen Bank (v.l.): Achim Hahn, Hermann Backhaus (Vorsitzender), Artur Merz | Foto: Märkische Bank
Der Vorstand der Märkischen Bank (v.l.): Achim Hahn, Hermann Backhaus (Vorsitzender), Artur Merz | Foto: Märkische Bank

Die Märkische Bank verzeichnete im Corona-Jahr 2020 ein Kreditneugeschäft von 230 Mio. Euro, wie das Institut mitteilte.

Dabei kam der Bank nach eigenen Angaben eine wichtige Rolle beim wirtschaftlichen Krisenmanagement in unserer Region zu: Das Institut mit Sitz in Hagen vergab knapp 60 Mio. Euro an Überbrückungskrediten, davon rund 170 Corona-Hilfskredite mit einer Gesamtsumme von über 50 Mio. Euro aus KfW-Programmen. Zusätzlich gewährte die Bank für ein Darlehensvolumen von 38 Mio. die Stundung von Zins- und Tilgungsleistungen.

Kundeneinlagen wachsen aufgrund höherer Sparquote

Bei den Kundeneinlagen verzeichnet die Bank einen Zuwachs um 6,7 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro. Wie bereits in den Vorjahren seien die täglich fälligen Sichteinlagen mit einem Anstieg um 15,9 Prozent bzw. 95 Mio. Euro die bevorzugte Einlagenart gewesen, während die Termineinlagen erwartungsgemäß um 25,1 Prozent weiter zurückgingen.

"Als Hauptursache für den ungebrochenen Einlagenzufluss sehen wir die erheblich gestiegene Sparquote unserer Kunden", erläutert Vorstandsvorsitzender Hermann Backhaus FinanzBusiness.

"Durch die Corona-Pandemie ist auch das letzte Fünkchen Hoffnung auf eine Trendwende in der Zinspolitik der EZB erloschen. Wir raten unseren Kunden, das Gespräch mit ihrem Berater zu suchen und eine Umschichtung von Geldern in rentablere Anlageformen - insbesondere im Wertpapier- und Investmentfondsgeschäft – mit vertretbaren Risiken zu erwägen", erläutert Backhaus.

"Zufriedenstellendes" Jahresergebnis

Die Geschäftserträge gingen nach eigenen Angaben um 1,3 Prozent zurück. "Es ist uns gelungen, durch den Ausbau des Beratungs- und Dienstleistungsangebots für unsere Kunden in den digitalen Kanälen und per Telefon die reduzierten persönlichen Kontaktmöglichkeiten größtenteils aufzufangen", kommentierte Marktvorstand Achim Hahn in einer MItteilung.

Da gleichzeitig Kosteneinsparungen erreicht werden konnten und in 2020 noch keine bedeutenden Kreditausfälle eingetreten sind, habe die Bank ein "zufriedenstellendes Jahresergebnis" erzielt. Die Höhe dessen legte das Institut jedoch nicht offen.

Wie bereits im letzten Jahr verlange die Bankenaufsicht von den Kreditinstituten allerdings weiterhin, vor dem Hintergrund der Corona-Krise die Dividendenausschüttung restriktiv zu handhaben, schreibt das Institut. "Daran wird sich die Märkische Bank auch in 2021 halten müssen", stellt Vorstandsmitglied Artur Merz in Aussicht.

Solide Kernkapitalquote

Die Bank weise zum Bilanzstichtag eine Kernkapitalquote von 14,6 Prozent auf. "Durch die sehr gute Eigenkapitalausstattung unserer Bank sind wir in der Lage, auch künftig die Kreditversorgung der heimischen Region sicherzustellen und gleichzeitig die stetig steigenden Kapitalanforderungen der Bankenaufsicht zu erfüllen", betont Merz.

Die Bilanzsumme überstieg mit einem Wachstum von 5,5 Prozent laut Institut "erstmals die 1,5 Mrd.-Euro-Marke". Im 2019er Ranking der deutschen Genossenschaftsbanken belegte die Märkische Bank Platz 192.

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