Deutsche Bank erhöht Preise für Schließfächer drastisch

Ab September müssen Schließfachkunden bei Deutschlands größter Bank tiefer in die Tasche greifen. Die Mehrwertsteuersenkung dämpft den Preisanstieg zunächst ein wenig.
Die Bankschließfächer der Deutschen Bank verteuern sich drastisch. | Foto: picture alliance/Keystone
Die Bankschließfächer der Deutschen Bank verteuern sich drastisch. | Foto: picture alliance/Keystone

(Korrigiert die prozentualen Preissteigerungen)

Die Deutsche Bank erhöht zum 1. September die Miete für ihre Bankschließfächer um bis zu fast 68 Prozent. Das ergibt sich aus dem aktuellen Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank.

Weil die Bank die Mehrwertsteuersenkung an die Kunden weitergibt, werden die neuen Preise für die "Schrankfächer", wie die Deutsche Bank sie nennt, in vollem Umfang jedoch erst zum 1. Januar 2021 fällig.

Preissteigerungen von um die 60 Prozent

Die stärkste Preiserhöhung - jeweils bezogen auf 19 Prozent Mehrwertsteuer - gibt es mit 67,99 Prozent beim Schrankfach mit einem Volumen "bis 20.000" Kubikzentimetern (ccm): Es kostete bisher 130,90 Euro im Jahr, künftig werden es 219,90 Euro sein. Durch die reduzierte Mehrwertsteuer liegt der Preis derzeit bei 127,60 Euro und ab 1. September vorübergehend bei 214,36 Euro.

Fast genauso stark (+67,94 Prozent) steigt der Preis für die nächstkleinere Größe von "bis 12.000" Kubikzentimetern. Das kleinste aufgelistete Fach mit "bis 9000" ccm verteuert sich von 59,50 auf 95,90 Euro (+61,2 Prozent).

Schluss mit "krummen" Preisen

Die unterschiedlichen Preissteigerungen kommen offensichtlich dadurch zustande, dass die Bank ihre bisher "krummen" Preise wie zum Beispiel 77,35 Euro oder 273,70 Euro auf sogenannte Schwellenpreise mit xx9,90 Euro umstellt.

Am wenigsten stark steigt der Preis mit jeweils rund 57,7 Prozent für die beiden größten Größen "bis 144.000" und "größer als 144.000" ccm, die künftig 599,90 bzw. 749,90 Euro kosten werden.

Deutsche Bank zieht nach eigenen Angaben nur nach

Auf Anfrage von FinanzBusiness zum Hintergrund der Preiserhöhung teilte eine Sprecherin der Deutschen Bank mit: "Die Jahrespreise für Schrankfächer konnte die Deutsche Bank mehr als zehn Jahre lang stabil halten. Die Deutsche Bank hat in den vergangenen Jahren Investitionen in die Modernisierung und die Sicherheit der Schrankfachanlagen vorgenommen. Mit ihren Schrankfachpreisen liegt die Deutsche Bank auch nach der Preiserhöhung auf dem Preisniveau anderer größerer Filialbanken."

Tatsächlich war die Deutsche Bank hier bisher billiger als zum Beispiel die Commerzbank, wo ein Bankschließfach laut Preis- und Leistungsverzeichnis (Stand: 1. August 2020) mindestens 99 Euro kostet. Die Commerzbank listet keine Größen und weitere Preise auf, verweist aber darauf, dass größere Fächer mehr kosten als der Minimumpreis.

Preiswerter geht es - zumindest nominal - etwa bei der Hamburger Sparkasse Haspa. Sie verlangt für das kleinste Fach mit bis zu 4500 ccm 47,76 Euro. 9000 ccm gibt es für 86,76 Euro.

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